Galerie der Kunstabteilungen von Fraureuth

 

Hier können Sie das Kunstporzellan bewundern, dass in Fraureuth, Wallendorf, Lichte und Dresden hergestellt bzw. in Handmalerei dekoriert wurde. 

 

 News des Monats

 

Fraureuth Kunstabteilung Wallendorf, Truthahn, ENTWURF Carl nacke, aus 1918,   Modell Nr. 1199

 

Einem ebayer, der die Figur gerade zum Verkauf anbietet und von dem die Fotos zur Verfügung gestellt wurden, ist es zu verdanken, dass die Modellnummer der Truthahn Figur von Carl Nacke aus dem Jahre 1918 endlich bekannt geworden ist; es ist die

Modellnummer 1199.

 

Frau Fraas konnte diese seinerzeit nicht ermitteln und die Figur daher nicht in den Katalog der laufenden Modellnummern aufnehmen.

 

Mokka-Dejeuner der Fraureuth Kunstabteilung Wallendorf, ENTWURF ELSE NOWACK aus dem Jahre 1909/1910, FORM 837, Dekor 20./38.

 

Wie aus dem Modellbuch der Porzellanfabrik Fraureuth AG hervorgeht, hat Else Nowack mit Ihren Servicen der Formen 835, 836, 837 und 838 im Jahre 1909/1910 ihren Einstand in Fraueuth gegeben. 

 

Das Dejeuner mit der Form 837 und dem Dekor 20./38, wie vorstehend erworben und abgebildet, hat es auch in der Farbe blau und grün anstelle des orange gegeben.

 

 

 

 

Schale mit Pfau,

Modelleur: Carl Lorenz, 

Modell Nr. 1295 der Kunstabteilung Fraureuth in Wallendorf,

ausgefertigt bei Gebrüder Heubach in Lichte

 

nachfolgend die Dekorvariante 105 aus dem Jahre 1920

Frauenakt auf Einhorn (Hirsch) "Märchen" - Figur der Fraureuth Kunstabteilung Wallendorf

mehr zu  dieser Figur erfahren Sie auf meiner Seite zu Erna Rosenberg - Nonnenmacher

 

Die ursprüngliche Aufgabenverteilung der verschiedenen neu geschaffenen Abteilungen des Fraureuther Unternehmens war so konzipiert, dass die Geschirrfabrik Fraureuth mit Malerei Dresden die eine Säule bildete und die Fabrik für Kunst- und Luxusporzellane Wallendorf mit Malerei Lichte die zweite Säule. Und nachfolgend der Auszug aus dem Vorwort zum Katalog der Kunstabteilung zur weiteren spezifischen Aufgabenverteilung.

Aber im Laufe der der Zeit wurde die  ursprünglich angedachte Aufgabenverteilung verständlicherweise den anstehenden Aufträgen und Gegebenheiten bzw. Möglichkeiten angepasst.

Aus einem Bericht der Fraureuth AG in der Zeitschrift für Feinkeramik "Keramos" zum Jahreswechsel 1923/1924 erfahren wir etwas über die Aufgabenverteilung im Jahre 1923 innerhalb der angegliederten Betriebe.  "...die beiden Fraureuther Werke erzeugen Gebrauchs- und Hotelgeschirre aller Art in auserlesenen Formen u. Dekoren,

Wallendorf stellt unsere handgemalten Kunstporzellane, Plastiken, Vasen, Dosen u. dgl. her,

während sich unsere Malereien in Dresden u. Lichte der Dekoration der in Fraureuth erzeugten Ware widmen." Dies bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt in Lichte nicht nur Galeriebildkopien gefertigt wurden, sondern hier auch die in Fraureuth hergestellten Geschirre bemalt wurden.

So ist es nicht so einfach herauszufinden, wo die entsprechenden Porzellane tatsächlich dekoriert wurden; was mich nicht daran gehindert hat,  nachfolgend einen Erklärungsversuch zu wagen.

Zunächst ganz klar : alle figürlichen Porzellane (Plastiken, Figuren) wurden ausschließlich in Wallendorf hergestellt.

Porzellane mit dem grünen Stempel der Kunstabteilung Wallendorf

 

In der ersten Galerie möchte ich Ihnen Porzellane vorstellen, die in der Kunstabteilung in Wallendorf bemalt und zum Teil auch als Weißware dort hergestellt wurden.

 

Als erstes sehen wir eine Deckelvase nach dem Modell von Heinz Schaubach.

 

Nachfolgend handelt es sich um eine Dose der Form 1144 und dem Dekor 20/122, dem 122. Dekor des Jahres 1920. Diese ist in dem von der Porzellanfabrik Fraureuth herausgegebenen Katalog der Kunstabteilung Wallendorf enthalten.

 

"Die Tennisspielerin" - von Modelleur Caurt
Ich freue mich, Ihnen diese Figur bald präsentieren zu können. Es handelt sich um ein wirklich seltenes Exemplar, das weder im Buch von Susanne Frass abgebildet, noch in meiner Webgalerie vorhanden ist.
Aus den Bodenmarken geht hervor, dass die Figur in der Kunstabteilung von Fraureuth in Wallendorf hergestellt wurde, es sich um das 118. Dekor des Jahres 1920 handelt und die Figur die Modellnummer 1322 trägt.
Im Buch von Frau Fraas findet sich folgender kleiner Hinweis:
  
"Mit der Modellnummer 1322 und mindestens zwei Dekorvarianten zwischen 1920 und 1921 findet sich unter den Fraureuther Miniaturfiguren ebenfalls eine Tennisspielerin nach Entwurf der "Eigenen Werkstatt".
 
Aus dem Modellbuch erfahren wir noch, dass die Figur von Herrn Caurt (Lebensdaten unbekannt) modelliert wurde.
Dieser Modelleur hat um 1919 zuerst seine bekannte "Rokokodame mit Schoßhund" unter der Modellnummer 1303 geschaffen; eine 24 cm Figur.
 
Dann beginnend mit der Modellnummer 1316 bis zu Nr. 1322 hat er kleine Rokokofiguren von 8-9 cm Höhe modelliert. Bei den Rokokofiguren fällt mir etwas auf, was ich auch gleich bei der vorstehenden Figur gedacht habe: eine Übersteigerung ins Groteske derart, dass die Köpfe und Gesichter ganz klein und nach Rokokoart altmodisch gestaltet sind. Diese treten zwar in den Hintergrund, bilden aber dennoch einen starken Kontrast zu der Kleidung, die zwar in der Silhouette noch rokokomäßig ist, nicht jedoch im Detail. Hier verwendet Caurt anstatt des Verspielten des Rokoko grobe glatte Flächen für die Kleidung, die auch teilweise in den Dimensionen verzerrt ist, übersteigerte Formen der Arme, Hände und Beine und lediglich goldene Linien als Absetzungen der Gewänder. Die Tennisspielerin entfernt sich im Vergleich zu den vorhergehenden Figuren noch weiter vom Rokoko.
Aus meiner Sicht war das ein sehr gelungener Versuch der Symbiose zwischen Altem und Neuem, eben moderne Kunst der damaligen Zeit, von der uns jetzt bereits fast 100 Jahre trennen.

Porzellane mit dem halbrunden grünen Stempel "Fraureuth Kunstabteilung"

"

Dieser Stempel sieht aus meiner Sicht aus  "wie aus einem Guß" und ist sicher nach anfänglicher Verwendung des grünen geraden Fraureuth-Stempels mit dem darunter gesetzten grünen Stempel Kunstabteilung an deren Stelle als neuer einheitlicher schönerer Stempel für die Figuren - Porzellane der Kunstabteilung Wallendorf getreten, die dort als Weissware gefertigt und auch dekoriert wurden.

 

Knieende Ägypterin

Modell der Eigenen Werkstatt E.W. mit der Dekorvariante 654 des Jahres 1919

 

Diese Figur gehört zu den Figuren der Kunstabteilung Fraureuth, die keiner Modellnummer zugeordnet werden können. Dazu später noch mehr.

Porzellane mit dem halbrunden grünen Stempel "Fraureuth" ohne Kunstabteilung

 

Erklärungsversuch:

neuer schönerer Stempel für die in Fraureuth gefertigten geschirrartigen Kunst-Porzellane.

Porzellane mit dem halbrunden und meist roten Stempel "Fraureuth Kunstabteilung handgemalt"

 

Die Porzellane, die mit halbrundem rotem Stempel "Fraureuth Kunstabteilung handgemalt" sind meiner Ansicht nach nicht der Malerei Dresden, wie bisher angenommen, zuzuordnen, sondern der Malerei in Lichte. Lesen Sie dazu meine Seite Malerei Lichte

 

Nachfolgend können Sie zwei weitere Vasen des gleichen Modells sehen, die von der Firma Gebrüder Heubach in Lichte bemalt wurden, was meine Vermutung bestätigt,  dass diese Vasen und auch andere Porzellane mit den halbrunden roten Stempel zu Zeiten der Kunstabteilung Fraureuth in Lichte/Wallendorf gemalt wurden.

Diesmal konnte ich einen sehr schönen handgemalten Deckel mit plastischer Rose  für eine Zuckerdose, wie ich vermute, erwerben, der natürlich nicht gemarkt ist. Aufgrund einer identischen Bordüre am Rand einer Vase  aus meiner Sammlung konnte ich ihn jedoch zuordnen, wie Sie sehen können - Fraureuth Kunststabteilung Lichte Wallendorf.

 

Die folgende Dose der Form 1505 mit dem Dekor 18/458 aus dem Jahre 1918 ist ebenfalls im Katalog der Kunstabteilung Wallendorf enthalten. 

 

Es handelt sich hier um eine Dose, die von Carl Nacke für die Porzellanfabrik Fraureuth modelliert und in der Kunstabteilung Wallendorf dekoriert wurde. Im Buch von Frau Fraas habe ich nur eine einzige Dekorvariante (20/250) aus dem Jahre 1920 gefunden und dies war eine Dose mit Amorette auf dem Deckel. Da die Dose im unteren Teil einen langen Riss aufweist, der mit blauer Farbe übermalt scheint,  vermute ich, dass  es sich nicht um einen regulären Dekorentwurf handelt, sondern einer der Porzellanmaler die defekte Dose in eigener Regie handbemalt hat. Sie ist dennoch ein bemerkenswertes opulentes gewichtiges Porzellanstück von 1,2 kg, mit einer Höhe von 15 cm, dem unteren Durchmesser von 16 cm und einem Deckel von 18 cm Durchmesser.

 

Herzvasen von Erna Rosenberg

Porzellane mit dem halbrunden roten Stempel "Fraureuth Dresden Kunstabteilung handgemalt"

 

Handbemaltes Geschirr mit Alt-Meißner und Alt-Wiener Blumen, Watteaubildern, holländischen und französischen Bauernszenen sowie Ziergegenstände in Kobalt, mit Email- oder Goldreliefmalerei wurden in Dresden gefertigt. Diese sind mit der Bodenmarke "Fraureuth Dresden Kunstabteilung handgemalt" gemarkt.

 

Da sich die Malerabteilung bzw. das Maleratelier in Dresden in der Prager Straße in nur einem einzigen Stockwerk eines Hauses befand, gehe ich davon aus, dass dort nicht eben riesige Stückzahlen von kunstvollen Geschirren bemalt wurden, vielleicht sogar nur jene mit der vorgenannten Bodenmarke, wie man vermuten könnte. Darüber ist jedoch nichts Schriftliches überliefert.

Porzellan zugunsten der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im I. Weltkrieg Gefallenen

 

Einige Produkte der ins Leben gerufenen Kunstabteilung von Fraureuth, vorwiegend Vasen, wurden zugunsten der Hinterbliebenenhilfe im Kriege Gefallener verkauft. Diese erhielten dann den roten runden Sonderstempel.  20 Prozent des Verkaufserlöses kamen der Nationalstiftung zugute.

 

Kunstporzellane ohne Stempel der Kunstabteilungen

 

Dann gibt es auch noch Porzellane, die nicht den Stempel der Kunstabteilung tragen, bei denen wir jedoch anhand der Jahresangabe auf dem Boden und der Einstufung als Kunstporzellan (kein Gebrauchsgeschirr) von einer Dekoration in der Kunstabteilung ausgehen können.

 

 

Diese kugelförmige Deckeldose soll nach einem Entwurf des Künstlers Herrmann Kliffmüller entstanden sein. An der Unterseite ist noch der originale Papieraufkleber der Fraureuther Kunstabteilung mit Angabe der Formnummer (1505), Dekornummer (23/468) und des damaligen Preises (425 Mark) erhalten geblieben. Das Dekor stammt demnach aus dem Jahre 1923 und dürfte auch in Wallendorf gefertigt worden sein.

 

Wer noch mehr Porzellan der Porzellanfabrik Fraureuth und Ihrer Kunstabteilungen sehen wollte, konnte sich in den letzten Jahren die wunderbare Webseite fraureuth-porzellan.de von Stefan Tichter aus Düsseldorf ansehen. Was ist mit ihr geschehen, wo ist sie geblieben, ein herber Verlust in der Kulturlandschaft.

 

Stefan Tichter aus Düsseldorf hat es wie kein Anderer verstanden, die Porzellane seiner Sammlung in einer professionellen und doch liebevollen Art Weise meisterhaft zu fotografieren, so dass es ein absoluter Genuss war, sich diese anzuschauen. Auch in der Vermittlung des dazugehörigen Wissens über die Porzellanfabrik Fraureuth AG via Internet hat er Pionierarbeit geleistet. Ihm haben wir so viel zu verdanken und werden sein Webseite niemals vergessen.

 

Flöte spielender Faun 

 

Das Modell wurde Hans Harders zugesprochen. Bald folgen noch weitere Informationen zu dieser zauberhaften kleinen Figur, die gerade erst eingetroffen ist.

 

 

Die in Fraureuth hergestellten Geschirrporzellane können Sie in meiner Galerie Fraureuth bewundern.

Liebe Leser, heute kann ich Ihnen wieder ein schönes Stück Fraureuther Porzellan vorstellen. Ich habe das Buch von Frau Fraas als auch das gesamte Modellbuch von ihr durchgesehen und dieses spezielle Exemplar nicht beschrieben gefunden. Bei der Lampe handelt es sich um ein ziemlich kräftiges Modell, dass ich Heinz Schaubach zuordnen würde. Auch spätere Vasenfüße der Firma Schaubach-Kunst waren in dieser Art.

 

Aber halten Sie sich fest, ich habe dieses Porzellan auf dem Foto der Ausstellung der Kunstabteilung .(Musterzimmer) gefunden: rechts vorn obere Reihe 3 .Objekt von rechts und in weiß dekoriert auch oben links - schauen Sie selbst.
Allerdings wissen wir nicht, aus welchem Jahr dieses Foto stammt und an welchem Ort es aufgenommen wurde. Ich kann mir nur vorstellen, dass dies in Wallendorf in der dortigen Porzellanfabrik gewesen ist, wohin die Kunstabteilung ja 1918/1919 verlegt worden war. Und bei so vielen Objekten muss es eher gegen Ende der Ära der Kunstabteilung gewesen sein.

 

 

Der Katalog der Kunstabteilung (siehe meine diesbezügliche Unterseite) enthält eine Seite mit Lampenmodellen; das vorstehende Modell ist leider nicht dabei.
Frau Frass schreibt, dass etwa ab 1921 Lampen hergestellt wurden und ein gesonderter Lampenprospekt herausgegeben wurde. Leider ist er jedoch nicht im Buch abgebildet.
Die Lampen wurden in Wallendorf hergestellt.
Es soll darüber hinaus zahlreiche Anzeigen in Zeitschriften wie "Deutsche Wert- und Kunstarbeit", "Licht und Lampe" oder "Porzellan- und Glashandlung"  gegeben haben.
Ich würde daher die vorstehende Lampe in die Zeit zwischen 1921 und 1925 einordnen.
Auf dem o.g. Foto des Musterzimmers sind außerordentlich viele Lampen zu sehen.

Das Wallendorfer Herrenhaus

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