Hedda (Hedwig) Andrä-Geiler:                        5. September 1889 - 28. Juni 1958

Hedda Andrä-Geiler war der Künstlername von Hedwig Andrä geb. Geiler.

Sie wurde am 5. September 1889 in Döbeln als Tochter des Feldwebels Paul Geiler und seiner Frau Pauline Geiler geb. Hildemann geboren und starb am 28. Juni 1958 in Weimar im Alter von 69 Jahren.
Obwohl der Vater seiner strengen Erziehung gemäß die von Hedda gewünschte künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie Dresden ablehnte, lebte sie ihr Leben als Künstlerin, wie wir nachfolgend erfahren werden.

 

Liebe Leser,

 

Hedda Andrä-Geiler ist mir bekannt geworden, da eine Vielzahl von Porzellanen der Fraureuther Porzellanfabrik, die in der Malerei Sontag & Söhne in Geiersthal (einem Ortsteil meines Heimatortes Lichte) bemalt wurden, Bodenmarken mit ihrem Stempel: "Entw. von Hedda Geiler" tragen, wie Sie am Beispiel der kleinen Moccatasse sehen können.

 

Ansonsten waren die Informationen über Hedda Andrä-Geiler bislang dünn gesät.

 

Um so glücklicher können wir jetzt sein, denn Nachkommen der Künstlerin haben sich bei mir gemeldet. Daher werde ich Ihnen nachfolgend mehr über Hedda Andrä-Geilers Leben und Wirken erzählen. 

Zur Einrichtung dieser Seite war es gekommen, als dem Porzellanverein in Fraureuth Mokkatassen übergeben wurden und dieser mich um nähere Informationen gebeten hat. Die Tassen waren insoweit von Interesse, als diese auf dem Boden erstmalig auch mit dem Zunamen Andrä-Geiler signiert sind. Eine kleine Auswahl an Porzellanen sind in der nachfolgenden Galerie zu sehen. Die erste Tasse ist mit dem Stempel "Entw. v. Hedda Geiler" auf Fraureuther Porzellan versehen und von der Malerei Sontag & Söhne bemalt. Die Dose mit dem Stempel "Orig. Entw. Hedda Geiler Andrä Weimar auf ungemarktem Porzellan sowie die drei folgenden Tassen mit dem Schriftzug Entwurf Andrä-Geiler und einer gezeichneten Marke, einem A? wurden sicherlich von der Künstlerin selbst bemalt.

 

Bei Susanne Fraas erfahren wir über Hedda Andrä-Geiler, dass sie Porzellane mit ihren Dekoren im Jahre 1924 auf der Leipziger Messe ausgestellt hat. In Kunst und Kunstgewerbe 1924, H. 12, S. 317 schreibt Bernhard Siepen zu ihren Dekoren: "...Hedda Andrä-Geiler, Weimar, Prellerstraße 6, bemalt Porzellan mit streng stilisierter Ornamentik in neuerem Geschmack. Die Farben, besonders schön ein Blaugrün und ein violett getöntes Blau, sind in eigenem Ofen gebrannt." Auch ein leuchtend roter Orangeton und ein zart-gelber Ton sind für ihre Dekore charakteristisch. 

   

Wenn Hedda, wie wir später erfahren werden, erst im Jahre 1921, im Alter von 32 Jahren geheiratet und einen neuen Familiennamen angenommen hat, sollten die unter ihrem Geburtsnamen "Entwurf Hedda Geiler" gestempelten Porzellane demnach hauptsächlich aus der Zeit vor 1921 stammen, die mit dem Stempel Hedda Andrä Geiler Weimar aus den Jahren nach 1921, die mit der eigenständig gezeichneten Bodenmarke ggf. nach 1924, da sie zu dieser Zeit auch Porzellan selbst gebrannt und auf der Leipziger Messe ausgestellt hat. Dies ist eine Bestätigung dafür, dass es von der Firma Sontag & Söhne Geiersthal nach Heddas Entwürfen gemalte Porzellane gab, die als Weissware der Fraureuther Porzellanfabrik jedenfalls vor deren Konkurs im Jahre 1926 geordert sein mussten, was bislang als fraglich galt, da lediglich belegt war, dass die Firma Sontag & Söhne in Geiersthal nach 1926 Konkursware von Fraureuth aufgekauft und bemalt hat.

 

Vermutlich ist Hedda dem Aufruf der Fraureuther Fabrik bei Gründung der Kunstabteilung um 1915 gefolgt und hat dort in Fraureuth ihre Entwürfe eingereicht bzw. vorgestellt. Diese könnten dann an die Malerei Sontag & Söhne vermittelt worden sein.

 

Da die Fraureuther Fabrik erst ab ca. 1917/1918 in Lichte/Wallendorf/Geiersthal durch die Einrichtung ihrer Kunstabteilung am Orte aktiv geworden ist, dürften derart gemarkte Porzellane erstmals in die Zeit zwischen 1917 bis 1921 datiert werden. Sicherlich wurden auch nach 1926 bei Sontag & Söhne noch Porzellane bemalt und mit dem alten Stempel versehen, bis diese Firma 1930 selbst in Konkurs geriet.

 

Via Internet habe ich noch in Erfahrung bringen können, dass Hedda Andrä-Geiler Malerin in Meißen und Weimar, Porzellanmalerin in Meißen, Lehrende an der Akademie Dresden und ab 1920 in Weimar tätig war. In Weimar hat sie sich der Ölmalerei zugewandt. Es entstand u.a. das Ölgemälde "Wintersonne über Weimar", das nachfolgend abgebildet ist.

 

 

Die vorstehenden biographischen Angaben zu Hedda Andrä-Geiler stammen aus dem Allgemeinen Künstlerlexikon (AKL) des ehemaligen K.G. Saur Verlages, Band 3, 1992, 

Seite 471, wie mir das Auktionshaus Wendl in Rudolstadt, in dem das vorstehende Gemälde von Hedda Andrä-Geiler im Januar 2015 versteigert wurde, dankenswerterweise mitgeteilt hat.

 

Hedda Andrä-Geiler hat in den 1950er Jahren, demnach in ihren letzten Lebensjahren, auch Zeichnungen von Blumen für Bücher gefertigt, wie sie nachfolgend sehen können. An den ersten beiden der drei Bände hat sie mitgewirkt. Es ist nicht bekannt, warum sie an diesem Projekt damals nicht weiter mitgearbeitet hat. Es werden wohl gesundheitliche Gründe gewesen sein.

 

Nun, das war es, was mir bisher über Hedda Andrä-Geiler bekannt war.

 

Dieser Tage hat sich ihr Sohn, der bereits auf 95 Lebensjahre zurückblicken kann, bei mir gemeldet. Er hat mir zunächst von ihren schicksalshaften Jahren berichtet und nach und nach noch Vieles mehr aus ihrem Leben erzählt.

 

Erst einmal möchte ich sie Ihnen jedoch zeigen, voilà:

 

 

Wie aus erhalten gebliebenen Notizen von Hedda aus dem Jahre 1934 hervorgeht, zeigte sich ihre Begabung zum Malen bereits im Kindesalter und wurde auch gefördert. Im Alter von zehn Jahren (die Familie wohnte seit etwa 1891 in Dresden) erhielt sie Unterricht im Porzellanmalen und mit elf Jahren lernte sie Landschaften in Aquarell zu malen. Ob das Stichwort in ihren Notizen: "Porzellanmalen bei Enkelmann" bedeutet, dass ein Herr/Frau Enkelmann ihr Lehrer war, können wir nur vermuten. Mit 12 Jahren vermittelte ihr der Schuldirektor eine uns namentlich nicht bekannte Blumenmalerin, die Hedda in der Blumenmalerei ausbildete.

 

Die Aufenthalte in der Natur hat Hedda geliebt. Mit dem Vater ist sie gern auf die Jagd gegangen. Den Großvater mütterlicherseits Carl Emil Hildemann hat sie in Rastenberg gern besucht und sich an Kutschfahrten mit einem Gespann aus Hund und Ziegenbock erinnert. Ihre Großmutter Christiane Wilhelmine Friederike Hildemann geb. Bärbig hat sie nicht kennengelernt; sie verstarb schon 1864.

 

Im Alter von 14 Jahren trug Hedda bereits zum Familieneinkommen bei, indem sie Aufträge einer Firma übernahm, für die sie schwierige Motive auf Porzellan malte. Bis zum 16. Lebensjahr (demnach bis 1905) besuchte sie eine höhere Schule.

 

"Soweit ich aus Erzählungen meiner Mutter weiß, hat sie in der Porzellanmanufaktur Meißen gelernt und danach auch dort gearbeitet. Ich weiß allerdings nicht, wie lange."

 

1907 wurde der Vater krank und musste in den Ruhestand gehen; die Familie zog nach Langebrück. Im Jahre 1908 trat Hedda in eine Stellung als Verkäuferin in einem Konfitürengeschäft in Bautzen und 1909 in einem Konfitürengeschäft in Freiberg ein.

 

"Als einzige Unterlage über die frühen Jahre meiner Mutter habe ich ein Zeugnis gefunden, das ihr als Verkäuferin der Glaswarenhandlung W. Rihl & Sohn, Dresden, ausgestellt worden ist. Demnach hat sie dort in den Jahren 1911 und 1912 gearbeitet.

 

Aus ihren Erzählungen ist mir noch Erinnerung, dass sie ihren damaligen Verlobten, Paul Bley (ein sehr talentierter Kunstmaler, wie ich aus bei uns vorhandenen Bildern schließen kann), finanziell unterstützt hat, während er in der Schweiz (leider vergeblich) seine Tuberkulose-Erkrankung heilen wollte.

 

Im Jahre 1921 (am 12.03.1921 in Dresden) hat sie meinen Vater, den Rechtsanwalt Dr. Ernst Andrä (geb. am 14.01.1877, Sohn des Schulrats Ludwig Andrä und seiner Frau Julie Andrä geb. Saal), geheiratet. Ihr erstes Kind, mein Bruder Christian, wurde im Dezember 1921 geboren. Er ist bereits im Alter von drei Monaten gestorben. Im Januar 1923 ist mein Vater an Grippe gestorben. 1923 war ein dramatisches Jahr für meine Mutter; denn ein halbes Jahr nach dem Tod meines Vaters kam ich auf die Welt, während die berüchtigte Inflation das tägliche Leben zu einem dauernden Kampf machte. Aus mir unbekannten Gründen hatte meine Mutter kaum Kontakt mit der Familie ihres verstorbenen Mannes. Sie hat wahrscheinlich ihren Lebensunterhalt in der damaligen Zeit mit Porzellanmalen gesichert. Sie bemalte vorwiegend Porzellan-Knöpfe, die sie an Kunstgewerbegeschäfte „in Kommission“ gab. Ich erinnere mich daran, dass sie bis spät in die Nacht am Malpult saß. Es sind sicher tausende von Knöpfen gewesen. Da damals viele dieser Geschäfte Insolvenz anmelden mussten, war ihre Arbeit oft „verloren“. Sie hat allerdings auch Geschirr bemalt. Mit selbst entworfenen Mustern. Wahrscheinlich waren die finanziellen Schwierigkeiten der Grund dafür, dass ich zunächst bei den Eltern meiner Mutter in Dresden aufgewachsen bin, während meine Mutter weiter in Weimar wohnte. Diese prekäre Situation hat sicherlich viele Jahre gedauert. Wahrscheinlich war es nach 1930, als sich die Lage meiner Mutter gebessert hat. Sie konnte dann auch gelegentlich Gemälde verkaufen, Blumen- und Landschaftsbilder in Tempera, Aquarell oder auch in Öl. Dadurch hat sich ihre Lage deutlich gebessert, und sie konnte mich zu sich nach Weimar holen, wo ich ab Ostern 1930 zur Schule gegangen bin. 
Die Bindung zwischen meiner Mutter und mir war immer sehr stark. Sicherlich war ich so etwas wie das „Zentrum ihres Lebens“. Ich lebte bis Dezember 1951, ausgenommen die Zeit, während der ich als Soldat einberufen war, mit ihr zusammen. Meine Mutter hatte nach dem Tod ihres Mannes keinen anderen Lebenspartner; lebte aber nie allein. Eine Zeit lang (etwa von 1927 bis 1933) wohnte eine Schwedin, Ella Lönquist, mit uns zusammen, die etwa so alt wie meine Mutter war. Leider weiß ich nicht mehr, wann und warum sie ausgezogen ist." Im Jahre 1934, nach dem Tod ihres Vaters, hat Hedda ihre Mutter bei sich aufgenommen. Diese lebte bis zum Oktober 1947 mit ihrer Tochter Hedda und ihrem Enkelsohn zusammen. "Da meine Mutter freiberuflich tätig war, um für uns den Lebensunterhalt zu sichern, wohnten später nacheinander verschiedene Frauen, die meiner Mutter im Haushalt geholfen haben, bei uns.

In den letzten Lebensjahren ging es ihr gesundheitlich nicht gut. Soweit ich mich erinnern kann, hatte sie schon längere Zeit Herz-Kreislauf-Beschwerden. Ihr Zustand verschlechterte sich deutlich, als sie gerade bei uns in Jena zu Besuch war. Meine Frau hat sie damals auf ihren Wunsch nach Weimar in das dortige Krankenhaus gefahren. Dort haben wir sie nochmals besucht, bevor sie wenige Tage später gestorben ist." 

 

Nachfolgend ein Foto von Hedda aus dem Jahre 1949, aufgenommen anlässlich ihres

60. Geburtstages. So sollte sie uns in Erinnerung bleiben.

 

 

Ein großer Teil des bewegten Lebens der Künstlerin Hedda Andrä-Geiler ist nun an uns vorüber gezogen und hat uns in Atem gehalten.

 

Jetzt habe ich noch das große Vergnügen, Ihnen die Werke vorzustellen, die die Familie zu ihrem Gedenken aufbewahrt hat.

Das gelbe Gedeck ist Teil eines Mokkaservices, dass Hedda entworfen und bemalt hat. Vielleicht können wir bald noch das ganze Service bestaunen.

Das Gedeck mit Leberblumen ist eines von fünf Gedecken mit unterschiedlichen Blumen(Märzenbecher, Veilchen, Buschwindröschen, Himmelschlüssel und Leberblümchen). Das sechste Gedeck ist leider nicht erhalten geblieben.

 

Die Rückseiten der Gedecke sind wohl jeweils nur mit „Entwurf von Andrä-Geiler“ vor dem Brand beschriftet worden, so dass sich der Hersteller der Weissware durch Bodenmarke wie es aussieht leider nicht ermitteln lässt.

 

 

Erläuterungen zu den vorstehenden Gemälden erhalten Sie beim Anklicken.

 

 

Liebe Leser,

 

es folgen einige wenige Informationen über den einstigen Verlobten von Hedda Geiler, den talentierten Landschaftsmaler Paul Bley, Schüler von Eugen Bracht, Dresdner Malerschule.  Mit diesem war Hedda sieben Jahre verlobt, bis er einer Tuberkuloseerkrankung erlag. 

 

In einem Auftritt im Internet wird von einer "Zweiten Ausstellung" berichtet. Es handelt sich um eine Ausstellung von Dresdner Künstlern, die damals im Heeresdienste standen. Sie fand vom 27. September bis zum 29. Oktober 1916 statt und wurde in der berühmten Galerie Ernst Arnold, Schloss-Straße 34 in Dresden ausgerichtet (Literatur zu dieser Galerie: Ruth Negendanck, Die Galerie Ernst Arnold 1893-1951). Inhaber dieser Galerie war der allseits bekannte Königliche Hof-Kunsthändler Ludwig Wilhelm Gutbier (L.W. Gutbier).

 

In dem o.g. Bericht werden die Künstler mit ihren Ausstellungsstücken genannt. Unter ihnen befand sich auch Paul Bley mit den folgenden Gemälden:

 

Paul Bley

 

Gemälde:
12 — Im Kaitzgrund
13 — Schilfteich
14 — Waldrand
15 — An der Krebsbach

 

Aquarelle, Handzeichnungen :
193 — Lesender
194 — Priesnitzgrund

 

Ich bin sehr glücklich, dass es mir gelungen ist, diese Informationen zu finden und den in jungen Jahren verstorbenen Künstler Paul Bley mit der Aufnahme auf die Webseite unvergessen zu machen. Im Nachlass von Hedda Andrä-Geiler befinden sich insgesamt vier Bilder von Paul Bley, die ich Ihnen bald präsentieren kann.

 

Das nachfolgende Gemälde habe ich bei einer abgeschlossenen Versteigerung gefunden.

 

Paul Bley, ”An der Brenz”

frühlingshafte Flusslandschaft mit Entenfamilie vor Ufer mit Fachwerkhäusern, Weiden und Wäschebleiche, minimal pastose, impressionistische Malerei mit lockerem Pinselduktus in meist diffuser, grausilbriger Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1910, rechts unten signiert ”Paul Bley”, rückseitig alter Zettel hier mit Bleistift bezeichnet ”Paul Bley–An der Brenz”, Falzmaß ca. 50,5 x 70,5 cm.

 

Wie ich aus einer Rezension über das Buch von Ruth Negendanck: Die Galerie Ernst Arnold 1893-1951 erfuhr, war es für die Existenz der Galerie zur damaligen Zeit außerordentlich wichtig, auch die Werke der französischen Impressionisten in die Galerie zu holen, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben und der Konkurrenz durch andere aufkommende Galerien in Berlin zu trotzen.

 

Wie wir sehen, hat Herr Gutbier auch die jungen einheimischen Künstler unterstützt und ihnen die Gelegenheit gegeben, ihre Werke auszustellen. Auf diese Weise haben wir nun auch Werke von Paul Bley kennengelernt.

 

Das war es erst einmal von Ihrer Entdeckerin.

 

Das nachfolgende Ölgemälde von Paul Bley befindet sich im Nachlass von Hedda Andrä-Geiler.

 

 

 

 

Hier zum Vergleich das Gemälde von Eugen Bracht:

 

"Der Pflüger"

 

"Meine Mutter hat mir berichtet, dass Paul Bley vor seinem frühen Tod Schüler von Eugen Bracht war. Sie hat mir auch ein Gemälde von Eugen Bracht (gemalt auf Pappe; signiert mit „BRACHT“) hinterlassen, das sie von Paul Bley bekommen hat. Dieser hat es wahrscheinlich von Bracht selbst erhalten. Auf der Rückseite steht (schwierig leserlich)

 

„Franzenshöhe 1886, Abend im Gebirge“.

 

Und hier ist es exklusiv für Sie, liebe Leser. Die Entdeckerseele in mir hofft ein wenig darauf, dass es sich um ein bislang noch unbekanntes Werk von Eugen Bracht handelt. Ich habe diesbezüglich einen Spezialisten befragt und warte noch gespannt auf Antwort.

 

Inzwischen habe ich Nachricht von unserem Eugen-Bracht-Experten erhalten. Das neu entdeckte Gemälde stellt wohl keine Sensation, mehr eine Abrundung des Bekannten dar. Es konnten nämlich bereits sechs weitere Studien mit dem Begriff "Franzenshöhe" lokalisiert, jedoch nur zwei davon mit Abbildungen belegt werden.

 

Wenn ich die Aufschrift auf der nachfolgend abgebildeten Rückseite des Gemäldes richtig deute, könnte die Zahl 14 vor dem Schrägstrich bedeuten, dass es sich um die 14. Studie handelt; demnach sollten noch einige mehr davon existieren.Vielleicht hat er Studien, wie die vorstehende, die er an seinen Schüler Paul Bley weitergegeben hat, noch an andere Schüler zu Studienzwecken verschenkt.

 

Ich versuche auch herauszufinden, ob es sich um das heutige Hotel Franzenshöhe am Schilfserjoch in Südtirol handelt, in dem er ggf. 1886 verweilt hat und zu diesem Gemälde inspiriert wurde. Sie können schon einmal die Landschaften vergleichen.

 

Meine bisherigen Recherchen haben ergeben, dass für die Jahre 1884 bis 1889 Gemälde von Eugen Bracht nicht gefunden wurden. Damit könnte auch die bei Wikipedia beschriebene Schaffensphase von Eugen Bracht, in der er vornehmlich Gebirgslandschaften geschaffen hat, ins Jahr 1886 vordatiert werden.

 

Das war es wieder einmal von mir,

 

Ihrer Entdeckerin de Dietrich