Ernst Sontag's Enkel - Otto Liebmann

Firma Otto Liebmann & Co. in Klingenthal

Einer der Erben von Ernst Renatus Sontag in Geiersthal bei seinem Tode am 06.07.1878 war
bedingt durch das Vorversterben von Ernst Renatus ältester Tocher,  Amalgunde Liebmann geb. Sontag, deren Sohn Otto Liebmann.
Er lebte zu dieser Zeit in Markneukirchen und war in der Firma des Michael Schuster jun. in Markneukirchen beschäftigt (1876-1879). Diese Firma gehört zu den Pionieren des industriellen Musikinstrumentenbaus im Oberen Vogtland und war die erste, die mit Dampfkraft produzierte (1868).
Im Jahre 1879 gründete Otto Liebmann im benachbarten Klingenthal seine eigene Handelsfirma Otto Liebmann & Co. Vielleicht hat ihm ja das Geld aus dem Nachlass von Ernst Renatus Sontag die Firmengründung ermöglichst.
Otto Liebmann heiratet im selben Jahr in die bekannte Klingenthaler Familie Giers ein. Deren Wohnhaus, das damals die Bezeichnung Hauptstraße 19 trug, war seine erste Geschäftsadresse. Heute beherbergt dieses Haus das Klingenthaler Museum und hat die Adresse Schloßstraße 3. Das Haus ist nachfolgend zu sehen.
Später, so um die Jahrhundertwende, zog die Firma in die Markneukirchner Straße 156, heute Nr. 45.
 
Sicher war das Giershaus aufgrund des gewachsenen Umfangs der Handelstätigkeit zu klein geworden. Der Umzug könnte aber auch mit dem Scheitern seiner Ehe im Jahre 1906 in Verbindung gestanden haben.

Was nun das Gebäude in der Markneukirchner Straße 156 betrifft, so war es schon eher ein Schloß und es wurde Schloß Döhlerwald genannt.

 

Wie aus der nachfolgend abgebildeten Anzeige aus dem Jahre 1906 zu entnehmen ist, hat die Firma Otto Liebmann & Co. in Klingenthal mit Violinen, Guitarren, Mandolinen, Lauten, Zittern, Flöten, Klarinetten, Blechinstrumenten und Harmonikas gehandelt. Diese Instrumente wurden in Handarbeit hergestellt, aufgekauft und in einem großen Lager für den Verkauf und den Export gesammelt.

 

 

Aus dem Weltadressbuch der Musikinstrumenten-Industrie von Paul de Wit geht hervor, dass es sich um ein Versandgeschäft handelte und auch mit welchen Instrumenten und Erzeugnissen gehandelt wurde. 

 

Aus im Internet veröffentlichten alten Schriften habe ich darüber hinaus entnommen, dass Otto Liebmann auch Geigenbauer der Gegend beschäftigte und das die Geigenbauerfirma Otto Liebmann & Cie. in Klingenthal auf der Internationalen Ausstellung zu Brüssel 1897 die bronzene Medaille erhalten hat. Dies lässt darauf schließen, dass er sich auch in andere Klingenthaler Unternehmen eingekauft hatte.

 

Im Jahre 1917 zieht er nach Markneukirchen und verstirbt dort  im Jahre 1919.

 

Auch Otto Liebmann hat damit den Beweis angetreten, dass die Einwohner aus Lichte sowohl Unternehmergeist, als auch goldene Hände hatten.

 

Diese Informationen verdanken wir dem Urenkel von Heinrich Sontag, Hanfried (Johann Friedrich) Geuther, der "zufälligerweise" genau 100 Jahre später nach Markneukirchen kam, um dort Musikinstrumentenbauer zu werden und es nach 39jähriger Tätigkeit immer noch ist...

 

Nachfolgend ein Teller, der von der Porzellanfabrik in Lichte zum Anlass der Vogtländischen Musiktage in Klingenthal und Markneukirchen gefertigt wurde...

 

 

Nun, das war es wieder einmal 

von Ihrer Porzelline