Schaubach-Kunst

Porzellanmalerei und Porzellanfabrik

 

 

Porzellan des Monats 

 

Vase von Schaubach-Kunst mit der Modellnummer 610 und dem Design 494

Wallendorfer Porzellanformen

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Heinz Schaubach -

einer der ganz großen Lichter am Porzellanhimmel von Lichte

 

 

 

Heinz Schaubach war bei der Fraureuther Porzellanfabrik beschäftigt, als diese die Porzellanfabrik in Wallendorf im Jahre 1919 aufkaufte. Er war ein engagierter Mann, der den Beruf des Modelleurs von der Pike auf gelernt und sich auch in Fraureuth bereits einen Namen gemacht hatte.

 

Nachfolgend können Sie Heinz Schaubachs bekanntestes Vasenmodell für Fraureuth mit der Modellnummer 1550 aus dem Jahre 1919 bestaunen, das in vielen Dekorvarianten aufgelegt wurde. Es gab noch zwei weitere bekannte Vasenmodelle.

  

Da nach dem Konkurs der Fraureuth AG und der Schließung ihrer Kunstabteilung in Wallendorf alle Modelle bzw. Porzellanformen von Fraureuth in das Eigentum der Firma Gebrüder Heubach in Lichte übergegangen sind (im Ergebnis eines Rechtsstreites in Zusammenhang mit dem Verkauf der Wallendorfer Porzellanfabrik durch Heubach-Nachfahren-Eigentümer an die Fraureuth AG) konnte nur die Firma Gebrüder Heubach in Lichte (1 km von Wallendorf entfernt) später die Fraureuth-Modelle neu ausformen; auch nicht Heinz Schaubach. Die Vase mit der Modellnummer1550 wurde bei Heubach in Lichte neu ausgeformt, wie nachfolgend zu sehen ist.

  

Andere Porzellanfabriken, Porzellanmalereien und Privatpersonen hatten nur die Möglichkeit Weissware aus der Fraureuth-Konkursmasse zu erwerben und diese dann zu dekorieren. Und so begann auch Heinz Schaubach nach dem Konkurs der Fraureuth AG und der Schließung der Kunstabteilung in Wallendorf mit dem Betrieb seiner Porzellan-Malerei Schaubach-Kunst am Standort Wallendorf, aber noch nicht gleich in den Räumlichkeiten der von der Kunstabteilung Fraureuth genutzten Wallendorfer Porzellanfabrik, wie sie weiter unten erfahren werden...

 

Wer sich zuerst einmal schönes Schaubach-Porzellan anschauen möchte, kann gern in die Galerie klicken. Hier geht es etwas geschichtlich weiter. 

 

Nachdem die im Voigtland ansässige Fraureuth AG 1919 die Fabrik in Wallendorf erworben hatte, richtete sie hier eine Abteilung für Luxus- und Kunstporzellane, eine sogenannte Kunstabteilung ein. Heinz Schaubach wurde die Leitung der Kunstabteilung in Wallendorf übertragen. Eine großartige Idee nahm ihren Lauf und wurde zu einer einmaligen Gelegenheit, kunstvollstes Porzellan unter Aufbietung aller vorhandenen Mittel und Möglichkeiten herzustellen, das seinesgleichen sucht. Am besten Sie schauen jetzt gleich auf meine Seite über die Kunstabteilung, dann werden Sie verstehen, was ich meine. Aber kommen Sie wieder zurück, hier geht die Geschichte weiter.

 

So also war Heinz Schaubach nach Lichte/Wallendorf gekommen, um hier sein Glück, beruflich wie auch privat, zu finden. Hier lernte er auch seine Frau Margarete, kennen. Der Sohn Karl-Heinz Schaubach kam am 25.06.1924 zur Welt. Die glücklichen Umstände währten jedoch nicht lange. Im Jahre 1926 musste die Fraureuth AG Konkurs anmelden. Damit war auch das Schicksal der Wallendorfer Niederlassung besiegelt. Die Produktion wurde eingestellt.

Bericht Heinz Schaubach

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In dem Artikel von Helmut Scherf "Die "Wiege" des Thüringer Porzellans", den er anlässlich des 225. Jahrestages der Wallendorfer Porzellanfabrik verfasst hat, heißt es:

 

" Nach der Stilllegung der Wallendorfer Fabrik im Gefolge des Ersten Weltkriegs kamen schwierige Jahre. Sie wurden mit vereinten Kräften bewältigt, da die Produktionsstätte, wie in anderen Thüringer -Wald-Gemeinden, noch immer eine lebenswichtige Erwerbsquelle am Ort war. 

 

1919 erhielt das Unternehmen den Status einer Zweigniederlassung (Kunstabteilung) der Porzellanfabrik Fraureuth AG,  im Sommer 1926 mußte Direktor Singer den Konkurs anmelden.

 

Daß diese Episode des Wallendorfer Betriebes überwunden und die Situation sichtlich wieder verbessert werden konnten,  war nicht zuletzt das Verdienst des Facharbeiterstammes, der unter der Leitung des erfahrenen und passionierten Unternehmers Heinz Schaubach aus ... in den Jahren 1926 bis 1953 den Wallendorfer Erzeugnissen als "Schaubach-Kunst" weiterhin Ruf verschaffte. ..."

An dieser Stelle beginnt nun hier erst einmal die Geschichte der

Firma Schaubach-Kunst Porzellan - Manufaktur & Malerei in Wallendorf und Porzellanfabrik Wallendorf

 

"Der Anfang der Schaubach-Kunst schließt sich unmittelbar einem Zeitpunkte an, der uns infolge Inflation im Jahre 1924 alle ... einmal zu Billionären gemacht hatte. Die wirtschaftlichen Folgen des ersten Weltkrieges führten die Vorbesitzerin der Wallendorfer Porzellanfabrik, die Fraureuth AG mit Ende des Jahres 1925 zum Konkurs. Vom Arbeiter bis zum Betriebsleiter wurden alle arbeitslos.

Diesen Begriff gab es für unseren Herrn Schaubach damals schon nicht und er handelte sofort, indem er Fertigwaren aus der Fraureuth-Konkursmasse erstand und diese weiter an den Mann brachte. Was an Weißware der Marke Fraureuth erstanden werden konnte, wurde gekauft und sofort begann eine neue Malerei zu erstehen, die mit 1,2,3 Mann anfing" (Auszug aus der Rede zur Jubiläumsfeier im Jahre 1946).

Heinz Schaubach begann mit dem Betrieb der Malerei in der stillgelegten Isolierflaschenfabrik seines Schwiegervaters (siehe hierzu meine neue Seite Standort der Malerei). Als Erstes wurde eine notwendige Schmelzstandmuffel gebaut. Räume für eine Porzellanmalerei mussten erst erkämpft und hergerichtet werden. An Neubauten kamen dann noch eine Packerei, ein Expeditionsraum, Ausstellungsraum und ein Lagerraum, später auch eine elektrische Schleiferei und Spritzerei, ein Aufzug, Dampfheizung, Kraftwagen, Haustelefon u.a.m. hinzu.

Aus der frühen Zeit der Malerei Schaubach-Kunst stammt das nachfolgende Foto. Die Personen auf dem Foto sind in der Liste daneben aufgeführt. In der Mitte vorn ist der Sohn der Familie Schaubach zu sehen.

 

Malerin Meta Pabst geb. Bock, Hildegard Arnd geb. Rosenbaum, Erich Jahn, Hauptbuchhalter Karl Bock, Otto Müller, Maler Fritz Paschold, Liesbeth Möbius, Dora Müller geb. Rosenbaum, Marie Prager, Frau Wachsmuth, Maler Kurt Seidel, Maler Kurt Neumann, Maler Hermann Apel, Maler Otto Scherf, Maler Richard Sonntag, Maler Arno Matz, Maler Otto Pröschold, Malerin Helene Wenzel, Obermaler Hugo Wenzel, Maler Hermann Unger, Maler Ellmer, Maler Alfred Schultheiß.

 

Bei den vorgenannten Personen möchte ich noch darauf hinweisen, dass es eine für Wallendorf bekannte Figur des Pflügenden Bauern (siehe meine Seite Galerie) gibt, deren Modelleur(in) am Boden mit Wachsmuth angegeben ist. Es könnte sich dabei um die oben genannte Frau Wachsmuth handeln.

 

Nachfolgend Werbematerial für den Verkauf der Fraureuther Porzellane.

Wenn Sie sich für Fraureuther Porzellan, hergestellt in Wallendorf, dekoriert von der Malerei Schaubach interessieren, dann schauen Sie auch in meine entsprechende Galerie Schaubach Fraureuth auf der Fraureuth Seite. Nachfolgend ein besonders schönes Stück von der Modelleurin Else Nowak, das vorstehend auch in der Werbeanzeige zu sehen ist.

 

"Schon zur Frühjahrsmesse 1926 gingen die ersten Muster der Schaubach-Malerei zur Ausstellung auf die Leipziger Messe. Im Jahre 1927 fand der erste Malerlehrling Einstellung, es war unser Kurt Leidel. Gleichzeitig mit ihm bekam auch das inzwischen aufgezogene Büro seinen ersten Lehrling in Reinhold Beiersdorfer. Bis dahin wurde die Bürotätigkeit stundenweise in der Wohnstube der alten Villa "Laura" in den Abend- und Nachtstunden mit intensiver Dauer ausgeübt. Schon 1929 ergab sich die Notwendigkeit durch Aufbrauchen der Fraureuth Weissware eigene Modelle in befreundeten Porzellanfabriken in größeren Mengen herstellen zu lassen, denn inzwischen hatte auch der erste Vertreter, Walter Vogt seine Verkaufstätigkeit mit Erfolg aufgenommen."

Zum ständigen Sortiment des Malereibetriebes gehörten "Tafel-Kaffee-Tee- Frühstücks- und Jagdservice, Kaffee- und Teegarnituren, Gedecks, Vasen, Dosen, Prunkteller, Körbe, Schalen, einfache Teller und Tassen, Moccatassen, Ascher, Gruppen jeder Ausführung und figürliches Porzellan, Tiere u.v. mehr."

"1930 wurde die ehemalige bedeutende Porzellanmalerei Sontag & Söhne in Geiersthal ein Opfer der wirtschaftlichen Niedergänge und ging in Konkurs. Sofort war die Schaubach-Kunst am Werke und übernahm die Aufträge von Geiersthal zur Ausführung durch deren Personal bis Ende 1931."

Aus dieser Zeit könnte die unten abgebildete äußert seltene Bodenmarke stammen.

 

Als sich das Geschäft immer weiter ausdehnte, weitere Anbauten an der Malerei zu kostspielig gewesen wären und auch um sich von den Weißwarenlieferanten unabhängiger zu machen, entschloss sich Heinz Schaubach 1932, die ehemalige Porzellanfabrik Wallendorf, die seit dem Konkurs der Fraureuth AG stillstand, von der Vorbesitzerin Kaempfe und Heubach GmbH zu erwerben. Der Preis "belief sich auf lediglich 1,50 RM/qm einschließlich der bebauten Fläche, der wertvollen Brennöfen, der Massenmühle, Wasserkraft und des Inventars". "Langsam aber stetig ging es aufwärts und besonders die 1936 neu eingreifende Hand von Betriebsleiter Korndörfer hat in der Folge zu besten Erfolgen geführt."

Erst nachdem in der Fabrik die Brennöfen und technischen Einrichtungen rekonstruiert worden waren, konnte 1934 eine kontinuierliche Porzellanherstellung stattfinden.

In der "Porzellanfabrik Wallendorf" wurde nun ein großer Teil der für die Malerei benötigten Weißware hergestellt. Aber auch eigene große Musterkollektionen wurden hier geschaffen. Daneben wurden, um die Auftragslage zu verbessern auch "billige Artikel für Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte und Export, die sich technisch gut in die Fabrikation einfügen", aufgenommen. So liefen die beiden Betriebe mit gutem Gewinn selbständig nebeneinander.

Was in der damaligen Zeit besonders wichtig schien, waren erfahrene Fachreisende und Provisionsvertreter, die auch zum Teil festangestellt waren. Der beste Verkäufer reiste sogar mit Auto und konnte daher mehr Muster zeigen. 1935 waren sieben Verkäufer für Schaubach-Kunst und neun Reisevertreter für die Porzellanfabrik Wallendorf tätig, wie aus dem Bericht hervorgeht.

Der Wallendorfer Betrieb zählte nach Fraas 1939 etwa 100 Mitarbeiter. "Bei Kriegsausbruch im Jahre 1939 trat zunächst durch Einberufung männlicher Facharbeiter eine Verminderung der Belegschaft ein, die aber durch Neuzugänge nach und nach wieder ausgeglichen werden konnte." 

In dem Artikel von Helmut Scherf "Die "Wiege" des Thüringer Porzellans", den er anlässlich des 225. Jahrestages der Wallendorfer Porzellanfabrik verfasst hat, heißt es:

 

 

"Während des Zweiten Weltkrieges  mußten Bereiche des Betriebs eine Zweigstelle der AEG Berlin aufnehmen und die Porzellanproduktion zeitweise ganz einstellen...."

Auf vorstehendem und den folgenden Fotos eines privaten Sammlers, der diese dankenswerterweise für die Nachwelt erhalten hat, können wir die Menschen erleben, die fortan unter der Marke „Schaubach-Kunst“ das Porzellan produzierten, das bald in der ganzen Welt begehrt wurde.

 

"1940, am 5. Februar  9 Uhr nachts ertönte Grossalarm infolge Feuersbrunst in der Malerei, die dem Schadenfeuer total zum Opfer fiel und einen großen Rückschlag bedeutete, weil umfangreiche Vorräte in Verlust gerieten. Anfangs schien es fast unmöglich über diesen harten Schlag hinwegzukommen, aber auch hier haben zäher Wille und Ausdauer wiederum eine Brücke geschlagen."

"Schon im März/April (1940) geschah es, dass die Porzellanfabrik in Unterweissbach durch Kauf in den Besitz von Herrn Schaubach überging, der sie mit einer Belegschaft von damals 40 Mann übernahm und heute (1946) mit 160 Mann mit bestem Erfolg vorwärts gebracht hat."

"1942 am 25. März abermals Feueralarm in der Fabrik, Schmelze und Wohnhaus Franz waren das Opfer dieses Brandes, deren Ursache ebenfalls keine Aufklärung gefunden hat. Im gleichen Jahr wurde der Neubau Malerei/Expedition fertiggestellt und bezogen. 1943 Verbesserung des Brennhauses und Aufstockung, durch die neue Arbeitsräume erstellt werden." Selbst noch während des Krieges hat der Betrieb in eine Reihe von Ländern exportiert.

Die Figur "Schuhbinderin" entstand 1943 nach einem Entwurf von Kurt Steiner.

"Schicksalsschwer fängt das Jahr 1944 an. Als Opfer des rauhen Krieges beklagen wir gemeinsam mit der Familie Schaubach den Tod ihres einzigen, hoffnungsvollen Sohnes, unseren zukünftigen Junior-Chefs." "Das Jahr 1945 bringt das Ende des unseeligen räuberischen Krieges mit allen seinen bekannten Folgen."

Die Namen der im Krieg Gefallenen sind auf einem Monument neben der Porzellanfabrik noch heute zu lesen.  

  

Ein weiteres Mal im Leben steht Heinz Schaubach auf und beginnt von vorn.

 

"Nach kurzer Unterbrechung des Betriebes beginnt die Arbeit Anfang Juni 1945 von neuem, wenn auch unter gewaltigen Schwierigkeiten." "Die Beschäftigung vieler Umsiedler wird Ziel und Aufgabe des Unternehmens, das heute (1946) eine Stärke von 167 Personen aufweist."

"Dem Betrieb wurde als Ausweichfertigung eine Abteilung für Holzwaren angegliedert, die sich bis zum heutigen Tag gut entwickelte.

 

In den 20 Jahren von 1926-1946 hatte der Betrieb die stattliche Summe von rund 4,7 Millionen Mark Waren erzeugt und 1.936.000,00 Reichsmark an Löhnen und Gehältern ausgezahlt. Die Jubiläumsrede von 1946 habe ich für Sie in die Unterseite eingestellt.

 

Wie schwierig der Neuanfang nach dem Krieg war, können wir heute wohl kaum nachempfinden. "Schwierig war der Aufbau nach 1945. Mit Abfall-Erz aus Schmiedefeld wurde das restliche Rohstoff-Lager gestreckt, daraus die allereinfachsten Krüge gebrannt, die auf Bezugsschein verkauft wurden! ... Welch eine Entwicklung von jenen primitivsten Fabrikaten bis zum erstklassigen "komplizierten Porzellan" von heute." heißt es in einem Artikel von Emil Vlasak in der Zeitung Tagesblatt am Wochenend vom 30.03.1964.

 

Ich vermute, dass er die nachfolgend abgebildeten Artikel gemeint hat.

 

Über die Präsentation von Kunstporzellanen auf der Ausstellung 1950 und die dabei verwendete Bodenmarke Schau-W-bach berichte ich einer gesonderten Seite.

 

 

Welche Vorhaben für die Jahre ab 1951 auf dem Plan standen, können Sie dem nachfolgenden Plakat entnehmen. Viele Schriftstücke über diese Zeit liegen derzeit nicht vor.

Ein Zeitungsartikel hat sich jedoch angefunden, den ich für Sie auf die Unterseite eingestellt habe. Im Mittelpunkt standen demzufolge in dieser Zeit die Steigerung des Produktionsvolumens, die Senkung des Preisniveaus, eine fundierte Lehrlingsausbilung und die Erfüllung spezieller Kundenwünsche.

 

 

Faszinierend für mich, dass man bereits 1951 das Kulturhaus geplant hatte (auf dem Foto links), das viele Jahre später doch noch errichtet wurde.

Ausbildungsvertrag meines am 17.08.2020 verstorbenen Vaters Heinz Koge

bei der Firma Schaubach-Kunst Wallendorf

mit originalen Unterschriften von Heinz Schaubach, Kurt Leidl und Fritz Koge

 

Nachfolgend noch erhaltenes Werbematerial. Einen Katalog aus der Mitte der 50er Jahre, in dem Sie die Produktpallette der Schaubach Kunst sehen können, stelle ich auf die Unterseite ein.

Ein neu erworbener Teller mit dem Dekor des alten goldenen Drachen ( Dekor 635) ist insofern interessant, dass das Dekor auf einen Teller aus der Porzellanfabrik Tettau aufgemalt wurde und die Tettauer Marke mit der Schaubach'schen Klebemarke überklebt wurde. Dies bedeutet, dass die Malerei Schaubach dieses Dekor bereits verwendet hat, als Herr Schaubach die Porzellanfabrik Wallendorf noch nicht erworben bzw. dort noch nicht Weissware hergestellt hat, demnach zwischen 1926 und 1932. Bei der roten Farbe handelt es sich um das bekannte Fraureuther Rot, das es sicher noch aus aufgekauften Fraureuth-Beständen verarbeitet hat. 

Schaubach Service

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Neue Entwurfszeichnungen für Porzellandekore aus der Schaubachschen Zeit aufgetaucht! 

Hier mit passender Vase und am Ende der Seite unbekannte Leuchter mit Putto

Bei der nachfolgenden Figur, für die ich gerade erst die Dekorzeichnung erhalten habe, handelt sich um den sogenannten Böckchen-Reiter mit der Modellnummer 1475. Diese Figur wurde von Kurt Steiner modelliert.

 

Entwurfszeichnungen, nach Angabe eines Sammlers aus der Feder von Heinz Schaubach

 

 

Es folgen Fotos von der Führungsriege. Aus welchem Jahr diese sind ist nicht bekannt, ich vermute kurz vor 1953: Heinz Schaubach, Carl Bock, Erich Jahr, Trude Graf geb. Bock, Otto Müller, Kurt Leidel, Otto Korndörfer - Technischer Betriebsleiter und Oberbrenner Willi Franz.

 

  

Was dann 1953 geschah, war sicher unfassbar für Heinz Schaubach, der sein Leben und Wirken, seine ganze Kraft und seine finanziellen Mittel der Aufrechterhaltung der Porzellanproduktion des kleinen Ortes Lichte/Wallendorf gewidmet hatte – der Betrieb wurde enteignet und in Volkseigentum überführt. Heinz Schaubach war zu diesem Zeitpunkt 67 Jahre alt.

1953 war auch das Jahr, als mein Vater als Porzellanmaler-Lehrling in Wallendorf eingestellt war. In dieser Zeit ist er auch auf Heinz Schaubach getroffen und hat ihn noch kennengelernt.

Aber es herrschte bereits Abgangsstimmung. Formen wurden, wie man vermutete, aus den Archiven zusammengesucht und beiseite gebracht. Zum Ende des Jahres 1953 verlässt Heinz Schaubach den Betrieb. Seine Frau arbeitet noch 2-3 Jahre weiter in der Abteilung, die das Porzellan verpackt, bis auch sie den Ort verlässt.

Das, was bleibt und dem Ort nicht zu nehmen ist, sind ein großer Name, eine große Tradition:

Schaubachkunst – Schaubachporzellan – Unser Schaubach.

 

 

In der folgenden Web-Galerie und auf der Seite Produktpalette können Sie nun die Porzellane anschauen, die uns Heinz Schaubach mit seiner Firma hinterlassen hat.

 

Wie es mit der in Volkseigentum überführten Firma Schaubach-Kunst weiterging, können Sie auf meinen nächsten Seiten beginnend mit Schaubach VEB erfahren.

 

In dem Artikel von Helmut Scherf "Die "Wiege" des Thüringer Porzellans", den er anlässlich des 225. Jahrestages der Wallendorfer Porzellanfabrik verfasst hat, heißt es: 

 

"...Nach der Überführung in Volkseigentum im März 1953 erfuhr die Wallendorfer Porzellanfabrikation einen bis dahin nicht gekannten Aufschwung..."

 

Wallendorfer Porzellan

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