Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst

Figur von Arthur Storch - Junge mit Sack auf der Schulter

für die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst

mit der Modellnummer U 499 aus dem Jahre 1924

Fragmente

Im Jahre 1908 wurde Otto Thiem Mitarbeiter der Porzellanfabrik in Unterweißbach, die zu dieser Zeit unter "Mann & Porzelius AG" firmierte, am 16.02.1909 als "Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst, Max Adolf Pfeiffer" weitergeführt wurde und unter dieser Firma Weltruhm erlangte.

 

Otto Thiem gehörte dort neben Ernst Barlach, Max Esser, Paul Scheurich, Gerhard Marcks, Etha Richter, Gustav Oppel, Arthur Storch, Adolf Brütt, Hermann Hosaeus, Adelbert Niemeyer, Hugo Meisel, Martha Schlameus, Max Adolf Pfeiffer und Josef Vinecky zu denjenigen Künstlern und Mitarbeitern, die den Stil dieser Porzellanwerkstätte maßgeblich mitbestimmten.

 

Martha Schlameus (1876-1961)

 

Bei den Künstlern, die für die Schwarzbürger Werkstätten für Porzellankunst tätig waren, sollte auch

 

Martha Schlameus (1876-1961)

 

nicht vergessen werden.

Ernst Barlach

Sitzendes Mädchen, 1909

Russisches Liebespaar, auch Hirtenpaar, 1909

Schreitende Nonne, 1909

Russische Bettlerin mit Schale , 1912/13

Blinder Bettler,  1912/13,

Liegender Bauer, 1912/13

 

Max Adolf Pfeiffer (1875-1957)

Tierplastiken

Dosen und Vasen in neuartigen Glasuren

Paul Scheurich

Jäger und Jägerin

Dame mit Lyra

Otto Thiem

siehe meine Seite über Otto Thiem

 

Dame mit Schirm

Dame mit Handtasche

Dame im Mantel

 

Etha Richter

zu Etha Richter für Wallendorf siehe auch meine Seite Künstlerfiguren Wallendorf

Gerhard Meisel

Hugo Meisel

Dame mit Jagdhund

Gerhard Marcks

Schreitende Löwin

Luchsmaske

Perlhühner

 

Arthur storch (1870 - 1947)

Arthur Storch - Lebenswerk

               Porzellan - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.


Das bewegte Leben des Arthur Storch

Ausstellung im Schloss Heidecksburg

 

Liebe Leser,

 

im März dieses Jahres habe ich dankenswerter Weise erfahren, dass das Schlossmuseum Heidecksburg in Rudolstadt eine Ausstellung über den Thüringer Porzellan - Modelleur, Bildhauer und Medailleur Arthur Storch aus Volkstedt organisiert hat.

 

Diese Ausstellung wurde im März 2022 eröffnet  und konnte bis zum 28.08.2022  besichtigt werden. 

 

https://www.kreis-slf.de/landkreis/nachrichtenansicht/article/erste-grosse-personalausstellung-fuer-arthur-storch-anlaesslich-des-75-todestages/ 

 

Begleitend zur Ausstellung wurde nun auch ein Buch über das Schaffen von Arthur Storch herausgebracht und kann auf der Heidecksburg erworben werden.

 

Und so sieht es aus, das Begleitbuch zur Ausstellung in Vorder- und Rückseite

Modelleur, Bildhauer, Medailleur, Modelleur

 

Fasan von Arthur Storch aus dem Jahre 1928

hergestellt in der Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG

in kobaltblauer  Staffierung, in stattlicher Größe, 46 cm Länge

mit der Künstlersignatur A. St.

 

 

Mit ihren kobaltblauen Vögeln, Fasanen, Papageien und Paradiesvögeln wartete die Aelteste Volkstedter Porzellan AG im Jahre 1928 auf der Messe im Porzellanpalais in Leipzig auf, wie aus einer im Archiv des Landesmuseums Heidecksburg erhalten gebliebenen Werbeanzeige hervorgeht.

 

 

Hier noch ein kleines Kunstwerk von Arthur Storch -  hergestellt in Volkstedt um 1925

 

Volkstedt - München - Hamburg - Volkstedt

Figur von Arthur Storch - Junge mit Sack auf der Schulter

für die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst

mit der Modellnummer U 499 aus dem Jahre 1924

 

Fasan von Arthur Storch aus dem Jahre 1928

hergestellt in der Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG

in besonders seltener goldener anstatt kobaltblauer  Staffierung

mit der Künstlersignatur A. St.

 

 

Am Sonntag, dem 15. Mai 2022 hatte ich die Gelegenheit, eigentlich das Glück,  einer von der Enkelin des Arthur Storch, nämlich

Käthe Rolle aus Volkstedt,

der wir die Aufarbeitung des Schaffens von Arthur Storch zu verdanken haben,

und der Kuratorin Jeanette Lauterbach  begleitete Einführung in das Leben und Wirken des Modelleurs, Bildhauers und Medailleurs Arthur Storch beizuwohnen und dies inmitten und sozusagen umrahmt von den Werken unseres verehrten Thüringer Künstlers Arthur Storch.

 

Wenn auch Sie mehr über Arthur Storchs Wirken als Modelleur in Volkstedt, als Bildhauer in München, Wiesbaden und Hamburg und auch als Medailleur erfahren wollten und ein Liebhaber seiner großformatigen farbigen Tierfiguren bzw. Tierplastiken aus Porzellan sind, dann haben bestimmt auch Sie sich auf den Weg nach Rudolstadt gemacht.

 

Es erwartete Sie eine repräsentative Ausstellung seiner Werke. Natürlich konnten Sie auch die Heidecksburg selbst besichtigen und das gesamte weitere Angebot der Heidecksburg nutzen. Das idyllische Schloss-Café lädt  mit leckerem Kuchen und Kaffee zum Verweilen unter schattigen Bäumen ein - einfach traumhaft.  

 

Für die Ankündigung und Begleitung des Ereignisses vermittels meiner Webseite habe ich seinerzeit keine Kosten und Mühe gescheut; so entstand diese meine preview. 

 

Und nun können wir alle Eindrücke und Informationen, die uns die Ausstellung vermittelt hat, im Nachgang zur Ausstellung auch digital einsehen:

 

Arthur Storch (1870-1947) · Arthur Storch (1870-1947) (deutsche-digitale-bibliothek.de)

 

Grasendes Pferd von Arthur Storch aus dem Jahre 1919

hier Ausführung als Volkstedt Kunst Porzellan, Höhe 16 cm, Sockel 17 cm x 7 cm

U 1205 der Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst

 

Das Pferd hat eine wunderbar beruhigende Ausstrahlung

Porzellan-Palais Leipzig Branchenmessehaus Eröffnung 1921 Ritterstraße/Goethestraße

  

Was Arthur Storch mit dem Messe Porzellan-Palais in Leipzig in der Ritterstraße/Ecke Goethstraße verbindet, werden Sie nun von mir erfahren. 

 

Ja, ich hatte bereits vor der Ausstellung verschiedentlich davon gehört, im Zusammenhang mit der Volkstedter Porzellanmanufaktur und in Verbindung mit Hugo Meisel und mit Arthur Storch. Und jetzt, da ich herausgefunden habe, um welches Gebäude es sich handelt, bin ich ganz aufgeregt und verblüfft zugleich...War ich also doch nicht ganz umsonst vier Jahre in Leipzig, um Sprachen zu studieren, die im Vereinigten Deutschland nicht mehr gebraucht wurden; ein ewiger Alptraum...Ich war dort, habe die Stadt kennengelernt, habe sie gelebt und bin mit ihr verbunden, auch wenn immer Wehmut mitschwingt...Das Haus Ritterstraße 26/Ecke Goethestraße - ich bin unzählige Male daran vorbeigegangen ohne zu wissen, was sich hinter der für Leipziger Verhältnisse eher "schlichten" Fassade verbirgt.

 

Erbaut um 1860/61 auf dem Grund und Boden der Universität Leipzig, deren Rektorposten der letzte sächsische König selbst innehatte,  um der königlichen Familie ein angemessenes Quartier für ihre Aufenthalte in Leipzig zu bieten,  war es als Königliches Palais bekannt geworden und wird auch heute bei wikipedia wieder unter diesem Stichwort geführt. So fiel das Palais bei Abdankung des Königs um 1919 an die Universität und musste einer neuen Nutzung zugeführt werden und das wurde es auch, es wurde früher in der Geschichte wie auch heute noch, das Rektorat der Universität: aber nicht sogleich...

  

Im Jahre 1919 wurde das Gebäude von der Bank für Keramische Industrie AG Dresden-Berlin, eine Gründung des Bankhauses Gebrüder Arnold in Dresden,  angemietet, um eine für die damalige Zeit grandiose Idee zu verwirklichen - die Einrichtung des ersten Leipziger Branchenmessehauses - ein Messehaus, das nicht Aussteller verschiedenster Waren unter einem Dach vereinigte, sondern nur Waren einer einzigen Branche und es wurde ein Branchenmessehaus für Porzellane und Feinkeramik - das als "Porzellan-Palais Leipzig" in die Geschichte einging. Seine Eröffnung am 6. März 1921 war in aller Munde und entwickelte sich zu einer Sensation.

 

Es ist ein großes Glück, dass es aus genau dieser Zeit eine Abhandlung gibt, die archiviert und online einsehbar ist, so dass diese Zeit für uns erlebbar wird.

 

Was war nun das Besondere und Sensationelle und was hat dies alles mit Arthur Storch zu tun, werden Sie fragen.

 

Ja, die Zeit für eine Wende in der Präsentation der Messemuster auf der Messe in Leipzig war herangereift. Es genügte nicht mehr, die Waren zu Hauf auf kleinstem Raum aufzutürmen und es dem Messebesucher zu überlassen, sich selbst zu orientieren, um das eine oder andere Stück zu finden... Und so entstand die Idee, die Messemuster einer bestimmten Branche in einer würdigen Umrahmung in Form einer exklusiven Ausstellung in historischem Ambiente zu präsentieren, wie wir es heutzutage für selbstverständlich erachten.

 

So hat der Konzern der Bank für keramische Industrie Dresden für die ihm angeschlossen fünf Großfirmen und weiteren vier Unterfirmen der Keramikbrache das vorstehend benannte Gebäude gemietet, um den Ausstellungsbetrieb für viele kommende Jahre auf hohem Niveau zu gewährleisten.

 

Zusammenfassend kann also gesagt werden: "Das Porzellan-Palais bedeutet den ersten Schritt zur Wiedererweckung des Schönen auf der Messe, den ersten Versuch, Geschmack, Kultur und Ruhe in den Meßbetrieb zu bringen." - wie es in der Abhandlung heißt.

 

Und es war die Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG, die der Gestalter Professor Hans Poelzig mit der Fertigung der Gestaltungselemente  beauftragte:  Decken, Stand- und Wandleuchten aus Porzellan in fantasievollen Formen erhellten und beleuchteten die Räume auf drei Etagen, auf geschmackvollen Konsolen wurden riesige Tierplastiken präsentiert...

 

Und an dieser Stelle sind wir nun wieder bei Arthur Storch angelangt, denn dieser hat gemeinsam mit Hugo Meisel den Großteil dieser dekorativen Elemente und Plastiken geschaffen, wie auch aus der o.g. Abhandlung hervorgeht, die gleich mehrere porzellanene Objekte von Arthur Storch abbildet.

 

Das Porzellan-Palais beherbergte im ersten Stock die Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik AG in Volkstedt mit den ihr angegliederten Firmen Eckert & Co. , Volkstedt, Dressel, Kister & Co., Passau, Porzellanfabrik Unterweissbach und die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst GmbH, Unterweissbach.

 

Den gesamten zweiten Stock belegte die C.M. Hutschenreuther mit ihrer Abteilung Malerei Dresden sowie Porzellanfabrik C. Tielsch & Co. AG und Triptis Aktiengesellschaft.

 

Im dritten Stock war die Ausstellung der Firma Max Rösler Feinsteingutfabrik AG, Rodach, untergebracht, die sich nochmals durch besondere keramische Gestaltungselemente auszeichnete.

 

Über all diese Firmen erfahren wir überdies, welche Produkte diese im Jahre 1921 in ihrem  Produktionsprogramm hatten und wodurch sich die Firmen auszeichneten. Dies ist eine wahre Fundgrube, aus der wir noch eine Weile schöpfen können...

 

Ihre Porzellanreporterin 

de Dietrich 

 

Diverse weitere Künstler

 

Richard Förster, Foxterrier,

Der Handkuss nach Rusan Ter Ohanesjan, 1910, U 40

Walter Schott, Der kleine Herkules, U 163

 

Liebe Leser,

 

inzwischen ist es mit gelungen, das Buch "Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst"

von Susanne Wallner, Ursula Koch, Alfred Koch und Helmut Scherf, herausgegeben vom Museum der Deutschen Porzellanindustrie, Hohenberg an der Eger, zu erwerben.  Es handelt sich um ein einzigartiges Werk, dass alle Informationen über die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst, ihre Werke und Gestalter zusammenfasst.

 

Es erübrigt sich daher, diese Seite noch weiter auszubauen.