Pergamente und Staniole      mit Wallendorfer Dekoren

Das Geheimnis der Pergamente und Staniole

unvollendete Komposition

 

Nun raten Sie, um welches Dekor es sich vorstehend handelt - Auflösung am Ende der Seite.

 

Schauen Sie sich die nachfolgenden Pergamente und Staniole erst einmal an. Das Geheimnis, wofür diese Verwendung fanden, werde ich später noch lüften.

 

 

Das Geheimnis der handgemalten Dekore

 

Bei der Fertigung der handgemalten Dekore bediente man sich bestimmter "Erleichterungen".

 

Es leuchtet ein, dass die Dekore an die verschiedenen Formen und Größen der Vasen, Teller, Dosen und anderen Gegenstände angepasst werden mussten. Daher musste für jede Form eine eigene Dekorzeichnung gefertigt werden.

 

Diese Hauptzeichnung wurde mit Hilfe der Pergamente, wie oben dargestellt, vervielfältigt, so zusagen eine Pause hergestellt. Auf jedem Pergament ist daher auch festgehalten, für welche Form dieses Pergament zu verwenden ist. Diese lagen in der Malerei beim Obermaler getrennt für jedes Dekor in Mappen zur Verwendung bereit.

 

Von den Pergamenten wurden die Dekore vermittels Durchstechen mit einer dickeren Nadel entlang aller Linien auf ein starkes Staniolpapier, wie oben abgebildet, übertragen. 

 

Das fertige Staniol wurde dann auf das Porzellangefäß gelegt und festgestrichen. Mit einem Kohlestift wurde dann über die Löcher des Staniols gerieben, so dass die Kohle durch die Löcher rieselte und das Dekor auf das Gefäß zeichnete.

 

Es versteht sich von selbst, dass auf diese Weise nur die groben Proportionen und Umrisse entstanden, das Grundgerüst sozusagen. Danach oblag es dem Maler, dieses vermittels seiner künstlerischen Fähigkeiten und seiner Phantasie zum gewünschten Dekor erblühen zu lassen.

 

Wie Sie nachfolgend sehen können, variierten die Dekore daher etwas mehr oder weniger.

 

Variationen eines Dekors

 

Bei der unvollendeten Komposition am Anfang der Seite handelt es sich um das Dekor des goldenen/bunten Drachen. Schauen Sie doch einmal auf meine Seite über die Reliefmalerei.

Traumhaftes Goldrelief - Dekor

               Porzellan - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.


Liebe Leser,

 

heute möchte ich Sie auf ein schönes altes Goldreliefdekor aufmerksam machen.

 

Aus einem Nachlass waren vor einiger Zeit zwei kostbare sehr alte Staniole, fast am Zerfallen, in meinen Besitz gelangt. Diese stellen zwei gleichartige wunderschöne Blüten mit herabhängenden Samenständen dar, wie sie nachfolgend sehen können.

 

 

Seit jener Zeit habe ich natürlich nach Porzellanen Ausschau gehalten, die mit dieser Blüte, ich würde sagen es ist eine Fuchsie, dekoriert sind.

 

Und tatsächlich, eines Tages hatte ich sie gefunden, eine prunkvolle Dose aus dem Hause Schaubach, dem das eine der Staniole als Vorlage gedient hatte. Ein extravagantes Goldrelief, das sogar noch farbig ausgestaltet wurde. Nun schauen Sie es sich erstmal an.

 

 

Allein die Frage, wozu das 2. Staniol mit einer ähnlichen Blüte gedient hatte, blieb offen.

 

Vor ein paar Tagen wurde mir ungesehen eine 38 cm große Schaubach-Vase angeboren. Ich hatte auf das Gebot aus vielerlei Gründen nicht reagiert und dann eines Tages wurde bei ebay eine Vase eingestellt, bei der ich genau wusste, dass sie das ist. Und es war ausgerechnet eine Vase mit dem schon lange gesuchten Goldrelief-Dekor, ein Dekor, das beide Blüten, die mir als Staniole vorlagen, in sich vereinte - eine Sensation sozusagen.

 

 

Was sagen Sie nun, erstaunlich, nicht wahr. Da bewahrheitet sich das Sprichwort: "Wer sucht, der auch findet". 

 

Das war es für heute, ich hoffe, der kleine Exkurs in die Welt der Godreliefdekore hat Ihnen Freude bereitet.

 

Ihre Reliefblüte

de Dietrich