Porzellanplatten und Medaillons der Firma Gebrüder Heubach

 

In den 1920 er Jahren war Otto Stauch Obermaler bei Heubach geworden. Die nachfolgende Porzellanplatte ist sicherlich von ihm gemalt worden.

Heubach'sche Bildplatten

               Porzellan - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.


Heubach'sche Porzellanplatten, Bildplatten aus Porzellan der Gebrüder Heubach in Lichte

 

"Und tatsächlich, allein vom rein Handwerklichen her stellt die Porzellanmalerei außerordentliche Anforderungen und setzt langjährige Erfahrung und Einfühlungsvermögen voraus. Nur die besten, meist aus Paris bezogenen Farben (Metalloxide) wurden benutzt. Sie mußten, obwohl sie sehr fein waren, noch mehrere Stunden mittels eines Glasreibers, einer Art Stempel, auf einer Glasplatte gerieben werden. Das war die Beschäftigung des Abends. Die Farben wurden dann mit Nelkenöl, mit Terpentin edelster Art sowie mit Dicköl angesetzt und "standen" selbst in der Sonne. Wichtig war auch ein hochwertiges Pinselmaterial, und Voraussetzung für das Gelingen waren natürlich einwandfreie Porzellanplatten. Die mittleren und größeren Formate, das wurde schon gesagt, bezog man in Lichte meist von der "Königlichen" in Berlin, die kleineren wurden am Ort selbst hergestellt. Über die notwendigen zeichnerischen Fähigkeiten beim Anlegen des Sujets mußten die einem mehrfachen Muffelbrand unterworfenen Platten in den sich verändernden Pigmenten sicher und erfahren vorgetragen und, wenn erforderlich, korrigiert, d.h. lasierend übermalt und neuerlich gebrannt werden. Eine besondere Schwierigkeit aber besteht eben darin, daß den Porzellanplattenmalern nur eine begrenzte Palette von Scharffeuerfarben zur Verfügung steht und daß die Farben zudem bei unterschiedlichen Temperaturen gebrannt werden müssen. Das bestimmt auch, in der Abfolge, den Vortrag der einzelnen Pigmente. Die fertigen und gelungenen Platten aber bestechen durch die Intensität und die Leuchtkraft der Farben, durch den Schmelz und die Wärme der differenzierten Töne. Das Zustandekommen der feinen Zwischenwerte, etwa beim Inkarnat, ist besonders hoch zu bewerten. Mitunter zersprang auch die Platte oder die Farbe verdampfte in der Schmelze; dann war der Kummer nach aller Mühe groß...."

aus dem Aufsatz von Helmut Scherf: Porzellanplattenmalerei aus dem Lichtetal, Leistung und pflege einer überlokal bedeutsamen Tradition.

  

Neuigkeiten aus dem Hause Heubach

 

Es hat sich bei einem Sammler ein Katalog angefunden, in dem die Mustervorlagen für die Fertigung der berühmten Heubach'schen Bildplatten aus Porzellan enthalten sind. Die Werkspreise sind in Reichsmark ausgewiesen, was bedeutet, dass diese Vorlagen in die Zeit zwischen 1924 und 1945 fallen. Der Preis, den man als Kunde für ein handgemaltes Porzellangemälde nach Vorlage historischer Meisterwerke zu berappen hatte, lag um das Doppelte bis Dreifache höher.

 

Wie Sie sehen sind die Vorlagen in schwarz/weiß. 

 

Für die farbliche Gestaltung erhielten die Porzellanplattenmaler Hinweise oder wurden zu Farbstudien in die Gemäldegalerien entsandt, wie beispielsweise Louis Scherf, der berühmteste der Lichtener Plattenmaler.