Die Familie der Porzellanfabrikanten Sontag in Geiersthal

Heinrich Sontag, Ernst Sontag, Wilhelm Sontag, Robert Sontag, Eduard Sontag und weitere Mitglieder der Familie Sontag in Geiersthal

 

Vor nicht allzu langer Zeit hat sich eine UrurEnkelin der Familie Sontag in Geiersthal, die sich später auch nach Tettau verzweigt hat, aus Frankreich bei mir gemeldet. So war die Idee geboren, mehr über die Genealogie und die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Familie Sontag in Erfahrung zu bringen. Inzwischen haben sich noch zwei weitere Familienzweige bei mir gemeldet, wie Sie sehen werden.

 

Die Nachfahren der Familie Sontag würden sich freuen, wenn Sie, liebe Leser, sich mit weiteren Informationen an Ernst Freyburg wenden würden unter der Mailanschrift:  

 

ernst.freyburg@freenet.de

 

In seiner liebevoll gestalteten Familienchronik hat Dr. Ernst Freyburg neben der Familie Sontag auch die Familien Knye, Haase und Freyburg vorgestellt.

 

Nun schauen Sie aber erst einmal, was wir bereits in Erfahrung bringen konnten.

 

Wie Sie auf meiner vorhergehenden Seite über die Malerei Sontag & Söhne in Geiersthal bereits erfahren konnten, hat Johann Georg Heinrich Sontag im Jahre 1812 in Geiersthal eine Malerei gegründet, die bis ins Jahr 1929 bestand und weithin bekannt war.

 

Aus den Geburts-, Heirats- und Sterberegistern, die ich für Sie habe einsehen lassen, gehen viele interessante Dinge hervor, über die ich Ihnen auf dieser Seite berichten möchte.

 

Johann Georg Heinrich Sontag lebte vom 03.11.1777 bis zum 27.03.1848 in Geiersthal. Am 06.07.1800 heiratete er Johanna Christiana Susanna Heinz, geb. am 10.08.1782, verstorben am 03.02.1850. Diese war die jüngste Tochter des Johann Peter Heinz, der zum Zeitpunkt der Eheschließung nicht mehr lebte und Hammermeister und Mitbesitzer des Hammerwerks in Geiersthal gewesen war.

 

Beide können Sie nachstehend in Augenschein nehmen. 

Im Jahr seiner Verheiratung (06.07.1800) war Johann Georg Heinrich Sontag bereits Porzellanbuntmaler und zwar in der Porzellanfabrik in Wallendorf, wohnte jedoch in Geiersthal. Sein Vater war gemäß dem Eintrag im Heiratsbuch Johann Friedrich Sontag (1748-1785), der zum Zeitpunkt der Hochzeit nicht mehr lebte. Er wird dort als Fabrikant und Blaumaler in Wallendorf, wohnhaft in Geiersthal bezeichnet. Die Mutter von Johann Georg Heinrich Sontag und Ehefrau von Johann Friedrich Sontag ist Christliebe Catharine geb. Liebmann.

 

Da bin ich natürlich gleich auf die Idee gekommen, die Porzelliner von Wallendorf bei Stieda bzw. auf meiner Porzellinerseite nachzuschlagen. Und siehe da, die Sontags, nämlich Johann Friedrich Sontag und der Malerjunge Johann Georg Sontag gehörten zu den Pionieren der ersten Stunde der Wallendorfer Porzellanfabrik. Johann Friedrich Sontag wird außer in der Auflistung für 1764/65 nicht noch einmal erwähnt. Stieda nennt J. G. Sontag als Malerjungen, der 1764 eingestellt wurde. Dies kann dann nicht unser Johann Georg Heinrich Sontag sein, denn dieser ist erst 1777 geboren. Dies könnte, wie ich gerade erfahren habe, sein Onkel, Bruder seines Vaters Johann Friedrich Sontag, nämlich der am 22.04.1750 geborene und am 04.06.1827 verstorbene Johann Georg Sontag. Stieda nennt einmal für 1794 im Text Johann Georg Sontag als einen der zwei Former der Fabrik, in der Auflistung des Personals für 1794 gibt er als Former Johann Christoph Sontag an. Bei den Blaumalern für 1794 ist auch Johann Georg Sontag genannt. Die gleichen Einträge sind 1796 und auch 1797 vorhanden. Aus den Abrechnungsbüchern für 1794 bis 1798 sind die Einnahmen von J. Chr. Sontag aufgeführt und angegeben, dass der Former Sontag so fleißig war, dass er in den Jahren 1797 und 1798 sogar nach Feierabend tätig war; 1798 jedoch krank wurde, so dass er von September 1798 an zu Hause mit leichter Arbeit, der Bemalung von Stummeln, drei Wochen für die Hälfte seines sonstigen Lohnes beschäftigt war. Es gibt auch eine Tabelle mit der Angabe des Lohnes des Blaumalers J. G. Sontag für die Jahre 1794 bis 1798. An anderer Stelle nennt er den Blaumaler Johann Georg Sontag als einen der sparsamen Arbeiter, der beim Jahresabschluss 1798, obwohl ihm Tabak, Reis, Rindfleisch usw. geliefert worden war, ein Guthaben auf dem Fabrikkonto hatte. Der genannte Johann Christoph Sontag (geb. 1.11.1773) ist der Bruder unseres Johann Georg Heinrich Sontag. Bei seiner Geburt wird der Vater Johann Friedrich Sontag als Fabrikant und Blaumaler "in hiesiger feinen Porzellanfabrik" bezeichnet. Daneben gab es noch den Bruder Johann Nikolaus Gottlieb Sontag (geb. 28.07.1775, verstorben 13.10.1848). Dies würde im Ergebnis bedeuten, dass unser Heinrich Sontag bei Stieda nicht aufgeführt ist. Allerdings wird er ja dann im Jahre 1800 im Heiratsbuch als Porzellanbuntmaler in Wallendorf bezeichnet.

 

Der 1801 geborene 1. Sohn von Georg Sontag trägt die Namen Johann Gottlieb Heinrich Sontag (28.03.1801-1867). Er heiratete 1822 Johanna Catharina Christiane Hutschenreuter (geb. 22.03.1803). Hier versuche ich noch herauszufinden, ob diese eine Hamannsche Enkelin ist. Ihre Eltern sind jedenfalls Christoph Andreas Hutschenreuther und Christiana Elisa Heinz. Ob Johann Gottlieb Heinrich Sontag im väterlichen Betrieb mit gearbeitet hat, ist bisher nicht bekannt; er war bei seiner Verheiratung im Jahre 1822 jedenfalls Buntmaler. Was er noch gewesen ist, konnte ich jetzt ebenfalls aus der Sütterlinschrift entziffern, er war ebenfalls Gastwirt. Einem Grundriss der Geiersthaler Besitzungen des Jahres 1851 zufolge (zu dieser Zeit war bereits sein Bruder Ernst Renauts Sontag Eigentümer), stand hinter dem Wohnhaus der Familie Sontag  "das alte Brauhauß". Vielleicht hatte Gottlieb Heinrich Sontag ja in diesem Gebäude seine Wirtschaft eingerichtet. Sieben der acht gefundenen Kinder dieses Ehepaares sind im Alter von 1-2 Jahren verstorben; das letzte aufgeführte im Jahre 1837. Höchstens der am 23.03.1824 geborene Sohn Anton Ernst Heinrich, für den kein Todesnachweis vorliegt, könnte überlebt haben. Weitere Lebensdaten von Johann Gottlieb Heinrich Sontag waren bisher nicht bekannt; das Ehepaar ist nicht in Geiersthal verstorben. Vielleicht sind diese aufgrund der Kindestode und dem Gesundheitszustand der Ehefrau nicht in Geiersthal geblieben. Es hat sich jedoch zwischenzeitlich noch etwas angefunden, ein Vertrag aus dem Jahre 1828 zwischen Carl Magnus Hammann und Ferdinand Friedrich Hammann als Verkäufer und Gottlieb Heinrich Sontag als Käufer über den Ankauf von Grundbesitz, der zum Geiersthaler Hammer und vormals Salomon Heinze, wohl einem Vorfahren der Ehefrau von Georg Heinrich Sontag gehörte.

 

Inzwischen habe ich noch eine Fundstelle entdeckt: Grundstückskauf am Langenberg im Neuhäuser Forst durch den Gastwirt Gottlieb Heinrich Sontag aus Geiersthal, der in die Zeit 1831-1835 fällt. Diese wurde noch nicht untersucht; bestätigt jedoch, dass er in dieser Zeit noch immer Gastwirt war.

 

Das zweite Kind von Georg Sontag war die Tochter Johanne Christiane Theresia Sontag, die insofern für unsere Porzellangeschichte interessant ist, da sie am 11.06.1926 den Buntmaler Carl Michael Salomon Meisel (geb. 03.12.1804) geheiratet hat. Ein Salomon Meisel wird um 1851 in Zusammenhang mit der Malerei Sontag & Söhne als Mitinhaber erwähnt.

 

Das fünfte Kind, die Tochter Emilie Friedericke Sontag (geb. 22.07.1813) heiratet am 07.10.1832 den Kunstmaler Franz Robert Meusel (geb. 03.04.1811), auch dieser wird für 1851 als Mitinhaber benannt.

 

Ob das 3. Kind, der Sohn Andreas Christian Carl Sontag, geb. am 21.01.1806, das Erwachsenenalter erreicht hat, ist nicht belegt.

 

Und nun bleibt noch der bekannteste der Söhne, Friedrich Ernst Renatus Sontag, geb. am 03.01.1810, verstorben am 06.07.1878, den ich Ihnen nachstehend vorstellen möchte.

Nun, ich sage es gleich vorweg, Ernst Renatus Sontag war zweimal verheiratet und hatte eine ganze Menge Kinder. Die erste Frau, die er am 12.06.1831 heiratete, war Friederike Antonie Auguste Pfeiffer (09.12.1811 - 11.11.1844). Sie gebar ihm in den 13 Jahren ihrer Ehe vier Töchter und zwei Söhne, bevor sie im Alter von nur 33 Jahren verstarb. Friederike Antonie Auguste Pfeiffer war die Tochter von Nicol Heinrich Pfeiffer in Geiersthal und seiner Frau Maria Marg. Pfeiffer geb. Klötzer.  In den gerade entdeckten Testamentsunterlagen wird von einer Pfeifferschen Restauration gesprochen. Vielleicht können wir ja noch mehr darüber in Erfahrung bringen.

 

Das vierte Kind war der Sohn Friedrich Wilhelm Emil Sontag (12.05.1837-1914). Nun, da haben wir ihn schon gefunden, den späteren Porzellanfabrikanten in Geiersthal und Tettau, Vater der Luise Sontag, deren Tochter Luise Scheunemann die Mutter von Irmgard Luise Werth war, diese ihrerseits Mutter von Irmgard Proust, von der ich diese Informationen erhalten habe und die sich sicher über die noch folgenden verwandtschaftlichen Zusammenhänge freuen wird.

 

Das sechste Kind war der Sohn Robert Elias Ferdinand Sontag (geb. 22.11.1840), Kaufmann und Sohn des Ritterguts- und Fabrikbesitzers Ernst Sontag in Geiersthal und Wallendorf wird er im Heiratseintrag genannt, als er am 21.11.1865 Marie Emilie Sonntag (vermutlich aus Blankenburg) heiratete. Sein Name ist eng mit der Porzellangeschichte von Geiersthal, Wallendorf und Tettau verbunden.

 

Am 15.05.1845 wurde die zweite Ehe des Friedrich Ernst Renatus Sontag geschlossen und zwar mit Thekla Liebmann aus Lichte (03.10.1825 - 03.03.1870, die nachstehend zu sehen ist. Thekla Liebmann war die Tochter von Johann Georg Heinrich Liebmann aus Lichte und der Johanne Karoline Christiane Hutschenreuther.

 

Als Thekla Liebmann im Alter von 20 Jahren den 35jährigen Ernst Renatus Sontag heiratete, übernahm sie dessen sechs Kinder im Alter von 14, 12, 10, 8, 6 und 5 Jahren, was man sich erst einmal vorstellen muss. Sie bekam dann mit Ernst Renatus innerhalb von 15 Jahren noch 8 eigene Kinder und verstarb zehn Jahre nach der Geburt des letzten Kindes im Alter von nur 45 Jahren, noch 7 Jahre vor Ernst Renatus Sontag. Auf dem rechten Foto sieht sie ziemlich zweifelnd aus, auf dem linken traurig und verbraucht und nicht wie eine Frau von 45 Jahren.

 

 

Aus dieser Ehe gingen 2 Töchter und sechs Söhne hervor.

 

Der erste Sohn war Friedrich August Reinhold Sontag, geb. am 19.02.1846. Friedrich August Reinhold Sontag, geb. Februar 1846 in Geiersthal, Vater Kaufmann und Fabrikbesitzer, besuchte 1860-1863 das Fürstliche Gymnasium Rudolstadt. Wie ich gerade erfuhr, wurde er "Fritz" genannt.

 

Der zweite Sohn war Ernst Christoph Louis Sontag, geb. am 05.03.1852. Ernst Louis Christoph Sontag, geb. März 1852, Vater Fabrikbesitzer, 1863 Gymnasium Rudolstadt.

 

Die beiden vorgenannten Söhne Friedrich Sontag und Ernst Sontag sollen nach den USA ausgewandert sein. Dies erklärt auch, warum in den Büchern keine Eintragungen mehr über sie verlautbaren und warum der 3. Sohn Eduard, wie wir später sehen werden, die Nachfolge  in der Firma seines Vaters angetreten hat (siehe hierzu meine neue Seite Sontag & Co. in Chicago).

 

Der dritte Sohn war Carl Eduard Hugo Sontag (10.04.1853 - 02.09.1898).

Karl Hugo Eduard Sontag, geb. April 1854 in G., Vater Fabrikbesitzer in G. 1863 Fürstliches Gymnasium Rudolstadt. 1866 Karl Hugo Eduard Sontag aus Geiersthal, öffentliche Prüfungen. Nachfolgend erfahren Sie noch viel mehr über ihn.

 

Dann gab es noch den vierten Sohn Carl Louis Raimund (01.06.1856 - 08.02.1911), der mit Auguste Charlotte Wilhelmine Ritter (05.12.1851 - 05.05.1909) verheiratet war.

 

Am 06.07.1857 kam der fünfte Sohn Friedrich Emil Heinrich zur Welt. Bitte schauen Sie nach unten, über ihn sind ganz neue Informationen eingetroffen.

 

Der sechste Sohn, Max Gabriel Christoph Sontag, wurde am 5.8.1860 geboren. Er war Taufpate beim ersten Kind seines Bruders Eduard Sontag. Das Kind hieß Ernst Heinrich Friedrich Sontag, ist geboren am 2.7.1881, am 10.7.1881 schon wieder gestorben. Max wird bei den Taufpaten als "Kaufmann in Lippstadt" aufgeführt, ist also in die Fremde gegangen.

 

Noch ein weiterer Sohn hat sich inzwischen angefunden: Am 12.5.1865 kam Louis Wilhelm Albert Sontag auf die Welt. Louis Sontag hat es nach Köln verschlagen. Es gibt noch 2 Briefe von ihm. Einer vom 27. Februar 1896 an seinen Bruder Heinrich und einen vom 27. September an den Schwiegervater von Heinrich, Herrn Schanzmann. Der gedruckte Briefkopf gibt Auskunft über die Beteiligung von Louis Sontag an folgender Firma in Köln am Rhein, Aachenerstraße 82:

Paul & Sontag
Fabrik feiner Parfümerien und Toilettenseifen.
Louis Sontag verstarb im Jahre 1904 unter Hinterlassung zweier minderjähriger Kinder. Seine Frau war Amanda Sontag geb. Korb. Dies geht aus einer Notiz des Justizamtes in Oberweißbach aus dem Jahre 1907 hervor, bei dem Amanda Sontag vorgesprochen hatte. Als Wohnort der Witwe wird Hildburghausen angegeben; sie ist demnach wieder in die Heimat zurückgekehrt.
1870 hatte Thekla Sontag, Ehefrau des Fabrikanten Ernst Sontag v. Geiersthal im Alter von 44 Jahren eine Todgeburt, einen Sohn, zu beklagen. Sie starb selbst am 01.03.1870.

Nachstehend sehen Sie das Wohnhaus der Familie des Ernst Renatus Sontag; es ist eine Aufnahme vom 06.07.1903, seinem 25. Todestag.

 

Auf jeden Fall haben wir erst einmal herausgefunden, was Ursula Proust wissen wollte: Wilhelm und Robert waren Brüder, Eduard, Ernst und die anderen Jungs aus zweiter Ehe deren Halbbrüder, letztere untereinander natürlich wieder Brüder.

 

Bei der Suche ist noch ein August Friedrich Hermann Sontag aufgetaucht, Sohn des Friedrich Theodor Sontag in Geiersthal und der Sophie Caroline geb. Klaus.

 

Das war es für heute und ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass mich diese Informationen  aus den Registern € 270,00 gekostet haben und sie ohne meine Zustimmung nicht für eine kommerzielle Verwertung verwendet werden dürfen.

 

Ihre Porzelline 

Ernst Renatus Sontag

               Porzellan - Geschichte(n)

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Liebe Leser,
ich habe die Unterlagen aus der Nachlassakte des Fabrikbesitzers Ernst Renatus Sontag in Geiersthal gesichtet.
Ernst Renatus Sontag hat seine sämtlichen Kinder zu Erben eingesetzt und bestimmt, wie das Erbe unter ihnen aufgeteilt werden soll.
Es hat sich bestätigt, dass Ernst Renatus Sontag seine Beteiligung an der Malerei Sontag und Söhne in Geiersthal an seinen Sohn Eduard Sontag in Geiersthal übertragen hat. Seine Anteil von 1/3 an der Porzellanfabrik Wallendorf hat sein Sohn Robert Sontag in Wallendorf erhalten. Dabei ist interessant zu erwähnen, dass beide Firmenanteile etwa gleichen Wertes waren. Sein Sohn Wilhelm Sontag war bereits mit dem Erwerb der Porzellanfabrik in Tettau abgefunden worden.
Ernst Renatus Sontag hat Eduard Meisel, den Sohn seiner Schwester Johanne Christiane Theresia und seines Schwagers Salomon Meisel, und damit seinen Neffen Ermächtigung erteilt, sich um seinen Nachlass und die minderjährigen Kinder, sozusagen um seine Familie nach seinem Tode zu kümmern. Wie aus den vorliegenden Schriftstücken hervorgeht, war Eduard Meisel ein in Wort und Schrift äußerst gewandter Herr. Er hat den  umfangreichen Schriftverkehr mit dem Ämtern geführt.
Da einige Erben zur Verlesung des Testamentes in Geiersthal nicht kommen konnten, haben diese Eduard Meisel Vollmacht erteilt. Die Kinder der vorverstorbenen Amalgunde Liebmann geb. Sontag haben dem Vater Friedrich August Liebmann (dieser war ja, wie wir wissen, der Bruder von Thecla, der Ehefrau von Ernst Renatus, die ja 8 Jahre vor Ernst Renatus gestorben war) Vollmacht erteilt.
Die sogenannten Haupterben wurden verpflichtet, an die weiteren Erben Geldzahlungen zu leisten, die genau festgelegt waren.
Da die Erben und Erbeserben des Ernst Renatus Sontag und auch deren Wohnorte in den Schriftstücken mehrfach genannt werden, kennen wir nun auch deren Rufnamen, so dass ich die Webseite bereits daraufhin angepasst habe.
Die Erben von Ernst Renatus Sontag in Geiersthal bei seinem Tode am 06.07.1878 waren:
Ia. Amalgunde Liebmann geb. Sontag bzw. deren Kinder Mathilde Solbrich geb. Liebmann in Molau bei Camburg, Hugo Liebmann in Lichte, derzeit Oeconom in Ungarn und Otto Liebmann in Markneukirchen, in dem Geschäfte des M. Schuster jun. angestellt.
Ib. Auguste Kalbe geb. Sontag (45 Jahre) in Bishausen bei Hildburghausen, Mann August Kalbe, Pfarrer in Schmiedefeld bei Verheiratung.
Ic. Anna Sontag (43 Jahre) in Geiersthal.
Id. Wilhelm Sontag (41 Jahre) in Tettau.
Ie.  Robert Sontag (38 Jahre) in Wallendorf.
IIa. Fritz Sontag (32 Jahre), Kaufmann in Chicago.
IIb. Cornelia Waldeck geb. Sontag (31 Jahre) in Alsfeld, Frau von Heinrich Waldeck.
IIc. Emilia Waldeck geb. Sontag (28 Jahre) in Alsfeld, Frau von Carl Waldeck.
IId. Ernst Sontag (26 Jahre), Kaufmann in Chicago.
IIe. Eduard Sontag (25 Jahre) in G.
IIf. Carl Sontag (22 Jahre), Oeconom in Geiersthal.
IIg. Heinrich Sontag (21 Jahre) in Geiersthal, 1871 für 1 Jahr Soldat in Meiningen,
IIh. Max Sontag (18 Jahre) Handlungslehrling in Geiersthal,
IIi. Louis Sontag (13 Jahre) in Geiersthal, Gymnasium in Hildburghausen. (Amanda Sontag geb. Korb war die spätere Frau von Louis Sontag).

 

Liebe Leser,

 

vor einiger Zeit hat sich Dr. Ernst Sontag, der einzige männliche Urenkel der Familie des Eduard Sontag (3. Sohn des Ernst Renatus Sontag aus zweiter Ehe, damit dessen Ururenkel) bei mir gemeldet.

 

Urgroßvater Eduard Sontag war verheiratet mit Helma Grob, die nach dem frühen Tod von Eduard Sontag lange Zeit in Erfurt gelebt hat und dort auch verstorben ist.

 

Aus deren Ehe sind vier Töchter hervorgegangen:

 

- Friederike Sontag, verheiratet mit Oskar Steinecke, verstorben in Erfurt, keine Kinder,

 - Dora Sontag, verheiratet und geschieden von Arthur Sympher, verstorben in Erfurt, keine Kinder,

 - Marie Sontag, unverheiratet, keine Kinder, verstorben in Erfurt,

 - Thekla Sontag, verheiratet mit Otto Knye, verstorben in Bad Salzungen.

 

Großmutter Thekla hatte drei Töchter, eine davon war die Mutter des Dr. Ernst Freyburg, dem wir diese Informationen verdanken. 

 

Großvater Otto Knye stammte aus Lauscha, war Lehrer in der Schule in Geiersthal und hat dort Großmutter Thekla Sontag kennengelernt. Das Schulgebäude in Geiersthal welches, wie aus der Familienchronik von Ernst Freyburg hervorgeht, am 28.05.1835 eingeweiht worden ist, muss später noch einmal verändert worden sein, denn dieses trägt heute die Jahreszahl 1928 über dem Torbogen.

 

 

 

Hier: Thekla Knye geb. Sontag (ganz rechts) und weitere Frauen vor dem Gasthaus Wieser in Wallendorf im Jahre 1952

 

 

Die Kenntnisse von Ernst Freyburg stammen u.a. aus den Nachweisen zur "arischen Abstammung", die seine Mutter und sein Großvater Otto Knye in den 30er Jahren sehr detailliert zusammengetragen haben. Von Eduard Sontag existiert nur ein einziges Foto, da er relativ früh verstorben ist, von seiner Ehefrau Helma geb. Grob sind mehrere sehr schöne Fotos erhalten.

 

Auch sind Kopien von Ölbildern von Johann Georg Heinrich Sontag und seiner Ehefrau Christiane geb. Heinze, sowie auch von Ernst Friedrich Heinrich Renatus Sontag in sehr kleinem Format erhalten geblieben. Die Originale sind möglicherweise bei Nachkommen der Familie Sontag in Leipzig, zu der jedoch keine Kontakt besteht. Weitere Dokumente sind nicht vorhanden.

 

Anton Knye (1859-1928) war ein Bruder des Urgroßvaters Eduard Knye (Gastwirt und Glasbläser). Anton Knye war zunächst für die Porzellanmalerei Ens & Greiner in Lauscha tätig und gründete später eine eigene Malerei in Lauscha.

 

ich lese gerade die 2-teilige Dokumentation von Felix Scherf über die Porzellanplattenmalerei in Lauscha.
Darin ist natürlich auch über Anton Knye geschrieben worden. Aus der dort gezeigten Meldekarte (Sterbeeintrag) geht hervor, dass die bei Alami und in der Chronik von Ernst Freyburg genannten Lebensdaten zu berichtigen sind. Anton Knye wurde am 02.04.1859 in Lauscha geboren und starb am 01.09.1928. Er war damit ein älterer Bruder von Eduard Knye. Seine Wohnung war Alterweg 25. Der Vorname seiner Frau steht auch dort, nur kann ich die alte Schrift noch nicht entziffern. Frau und Eltern von Anton Knye waren schon vorverstorben. Auch das Haus Alter Weg 25 und eine Firmenkarte sind in der Dokumentation zu sehen.

 

Deren beider Vorfahren Christian Knye und Johann Michael Jacob waren beide auch Porzellanmaler. Die Familie Knye ist aus Böhmisch-Leipa im Reichenberger Bezirk (heute Liberec/Tschechien) nach Lauscha eingewandert. Der erste, Johann Max Knye erhielt vom Herzog Joh. Casimir von Coburg 1610 den Titel "Hofglasmaler". Diese und die folgenden Angaben stammen vom Großonkel Hermann Knye, Lehrer in Sonneberg, der seinerzeit in den Kirchenbüchern von Lauscha fündig wurde. Danach sind erwähnt: Georg Friedrich Knye (verh. 1701), Glasschneider und Glasschleifer, dann dessen Enkel Johann Nikolaus Knye, Glasschleifer und Porzellanmaler (dessen Eltern wegen Unleserlichkeit im Kirchenbuch nicht genannt werden können !!) 1753 - 1806, dessen Sohn Johann Michael Jacob Knye, Porzellanmaler 1793 - 1827, s.o. Dessen Frau war Johanna Isabella Greiner, seitdem hatten die Knyes den Beinamen Knye-Bella (oder Belle),  bis dahin hieß Johann Michael Jacob Knye-Bergermichel.

 

Vom Großonkel Anton Knye geb. 1893 (Sohn von Eduard Knye und von Beruf Glasaugenmacher) gibt es wohl noch Nachfahren in Lauscha. Die Großtante Elsa Knye war verheiratet mit Franz Werner, Modelleur in Wallendorf.

 

Mehr über die Familien Knye, Haase und Freyburg erfahren Sie in der Familienchronik von Dr. Ernst Freyburg.

 

Nun, das war es, liebe Leser.

Ihre Sontags-Frau

 

Liebe Leser,

 

jetzt hat sich ein weiterer Familienzweig des Ernst Renatus Sontag bei mir gemeldet. Es handelt sich um die Nachkommen des Sohnes Friedrich Emil Heinrich Sontag (06.07.1857-08.06.1936). Seine Frau war Auguste geb. Schanzmann (11.04.1865-08.01.1941).

 

Nun schauen Sie sich die beiden erst einmal an; sie wurden für alle Zeiten in voller Schönheit  und jugendlicher Ausstrahlung auf Porzellanplatte verewigt.

 

 

Heinrich Sontag und Auguste Sontag geb. Schanzmann haben am 19.07.1888 geheiratet. 

Aus deren Ehe gingen acht Kinder hervor: Friedrich (1889-1890), Gertrud (1890-1890), Thekla (1891-1975), Hilde (1893-1963), Walther (1896-??), Hans (1898-1941), Ruth (1902-1976) und Heinrich (1906-1938).

 

Übrigens hatte sich sein Vater Ernst Renatus Sontag in seinem Testament gewünscht, Heinrich möge sich einer Wissenschaft widmen oder Kaufmann werden. Nun, weder Heinrich noch seine Kinder sind in die Porzellanbranche eingestiegen. Emil Heinrich Sontag ist Forstmeister geworden und war in mehreren Forstämtern im südthüringischen Raum tätig (Steinach, Meinigen, Saargrund, Themar, Lehesten, Trostadt bei Hildburghausen). Nach seiner Versetzung in den Ruhestand ist er mit Auguste Sontag geb. Schanzmann nach Hildburghausen gezogen.

 

Von seiner Tochter Ruth gibt es eine interessante Geschichte zu erzählen. 1918 wurden am Hildburghäuser Gymnasium "Georgianum" das erste Mal auch Mädchen zugelassen. Ruth hat es gewagt: ab Ostern 1918 war sie die erste und für ein Jahr die einzige Schülerin neben 170 männlichen Mitschülern. Im Schuljahr darauf kam dann eine zweite Schülerin (Edith Scheller) dazu uns so legten beide im Jahre 1922 ihr Abitur ab.

 

In Hildburghausen hat Tochter Ruth dann auch Paul Geuther (Sohn des Musikdirektors Adolf Robert Geuther) kennengelernt. Nach ihrer Hochzeit 1929 sind sie nach Schleiz gezogen, wo Paul Geuther, er war Studienrat, am dortigen Gymnasium eine Anstellung als Lehrer erhielt. In Schleiz haben ihre vier Kinder Johann Georg, Rudolf, Lienhart und Waltraud das Licht der Welt erblickt.

  

Ihr Sohn Johann Georg Geuther hatte vier Kinder, darunter den Sohn, Hanfried (Johann Friedrich) Geuther, der somit UrUrEnkel von Ernst Renatus Sontag ist und dem wir diese Informationen verdanken.

 

Bei den Erben von Ruths Bruder Walther Sontag handelt es sich wohl um die o.g. Familie in Leipzig, die die Originale der Ölbilder von Johann Georg Heinrich Sontag und seiner Ehefrau Christiane geb. Heinze, sowie von Ernst Friedrich Heinrich Renatus Sontag verwahren soll.

  

Ihre Sontags-Frau