Altwallendorfer Porzellan    zu Zeiten der Fraureuth AG

Galerie ausgewählter Altwallendorfer Stücke

 

Als die Fraureuth AG im Jahre 1919 die Wallendorfer Fabrik gekauft hatte, beschoss sie, einige ausgewählte Nachbildungen der berühmten Altwallendorfer Kunstporzellane in Wallendorf herzustellen, wie aus einer erhaltenen Werbeschrift hervorgeht. Dazu gehörte der nachfolgenden Werbeschrift zufolge auch eine Pferdegruppe.

 

Welche Alt-Wallendorfer Modelle noch dazu gehörten, versuche ich herauszufinden.

 

Ich vermute, dass es sich dabei um diejenigen Stücke handelt, die mit der nachfolgenden Marke versehen sind, was noch zu beweisen wäre.

 

Aber einen Hinweis, dass es sich bei diesen Porzellanstücken nicht wie bei Frau Fraas beschrieben um Modelle von Fraureuth handelt, gibt diese selbst durch ihre Übersicht 1.4. von Modellen, die keinem Künstler zuzuordnen sind.

 

Auch ich habe in den letzten Jahren eine Galerie solcher Stücke zusammengestellt, die ich allerdings auf der Webseite nicht wiedergeben kann, da es sich nicht um meine eigenen Stücke handelt.

 

In dieser Galerie sind u.a. die nachfolgend abgebildeten Porzellane aufgeführt...

 

Hier handelt es sich um das Modell mit der Nummer 882, einer sehr frühen Nummer, die noch aus der Zeit von vor 1920 zu stammen scheint, demnach ein Alt-Wallendorfer Modell sein dürfte.

 

Nachfolgend ein schöner Kerzenleuchter, der auch heute noch die Tafel schmückt.

 

Liebe Leser, es gibt Neuigkeiten:
Heute hat mir tatsächlich ein Sammler das Foto einer Figur zukommen lassen, die die Bodenmarke W 1763 ohne den Zusatz Fraureuth trägt!
Das ist eine Sensation. Das bedeutet, dass es tatsächlich einen Stempel mit dieser Marke gab und die Marke natürlich auch. Es muss eine Marke sein, die die Firma Kämpfe und Heubach GmbH in Wallendorf kurz vor ihrem Ende ca. 1914 eingeführt hat. Der 1. Weltkrieg wird dazu geführt haben, dass die so gemarkten Porzellane mit wenigen Ausnahmen nicht mehr verkauft wurden. Und als die Firma an die Fraureuth AG verkauft wurde, ist die so gemarkte Weißware in das Eigentum der Fraureuth AG übergegangen. Diese musste die Alt Wallendorfer Porzellane, wie das üblich ist, gesondert kennzeichnen. Und dies erfolgte durch den halbrunden Fraureuth Stempel (Schriftzug) unter der vorhandenen Marke. Und dann wurden alle in der Betriebsstätte Wallendorf noch vorhandenen Porzellane mit W 1763 Stempel zusätzlich mit dem Fraureuth Stempel ergänzt und deshalb gibt es so selten Porzellane mit dem nur W 1763 Stempel. Nun was halten Sie davon?

 

 

Wenn einige der Stücke später noch zusätzlich mit der Klebemarke von Schaubachkunst versehen wurde, so handelt es sich sicher um solche, die nach dem Konkurs der Fraureuther Fabrik von Heinz Schaubach erworben wurden. Sie könnten schon fertig dekoriert gewesen sein oder wurden ggf. in der Malerei von Heinz Schaubach in der Zeit von 1926 bis 1933 weiterverarbeitet, in der Zeit, in der am Standort Wallendorf noch kein neues Porzellan hergestellt werden konnte.

 

 

 

Einige ausgewählte Stücke finden sich später in der Produktion von Schaubach, Schaubach VEB und der Wallendorfer Porzellanfabrik wieder (siehe nachfolgende Galerie). Wenn es sich um Fraureuth Modelle gehandelt hätte, wäre dies nicht möglich gewesen, denn alle Modelle von Fraureuth sind in das Eigentum der Gebrüder Heubach AG in Lichte gefallen und konnten damit nicht am Standort Wallendorf neu aufgelegt werden.

 

Die Lösung kann (nur) darin liegen, dass es sich bei diesen um Alt-Wallendofer Modelle handelt, die Formen daher am Standort Wallendorf verblieben sind und somit dort später wieder in die Produktion aufgenommen werden konnten.

 

Das war es erst einmal von

Ihrer Porzellanforscherin

Sylvia D. geb. Koge

 

Die Figur des "Alten Fritz"

               Porzellan - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.


 

Liebe Leser,

 

wie Sie bereits wissen, bin ich in Lichte aufgewachsen, gegenüber der Porzellanfabrik Wallendorf zur Schule gegangen und durch meine Kindheit und Familie mit dem Wallendorfer Porzellan verbunden.

 

Was ich bisher noch nicht preisgegeben habe, ist, dass ich seit 1984 Wahlpotsdamerin bin. Daher bin ich natürlich auch mit der Geschichte der Stadt Potsdam und insbesondere mit der Figur des Alten Fritz verbunden. In der schwierigen Wendezeit habe ich auch Führungen im Schloss Sanssouci und den anderen Schlössern gehalten.

 

Eine in Wallendorf hergestellte Figur des Alten Fritz ist daher eine perfekte Mischung von beidem, wie für mich geschaffen. Und so konnte ich auch nicht widerstehen, eine solche zu erwerben.

 

Es handelt sich um eine besonders schöne farbig gestaltete Ausführung der sonst eher schlicht dekorierten Figur des Alten Fritz hoch zu Pferde, aber schauen Sie selbst.

 

 

Zur Bereicherung nachfolgend noch eine weitere Figur des alten Fritz, die ebenfalls in der Porzellanfabrik in Wallendorf, allerdings viele Jahre später, hergestellt wurde.

 

 

Nun, das war es wieder einmal

von Ihrer Friederike

Im Land der Porzellanmarken

               Porzellan - Geschichte(n)

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