Balduin Haag News

               Porzellan - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.


Das Leben des Porzellan Modelleurs Balduin Haag in neuem Lichte in Ascherbach und Plaue

 

Liebe Leser,

 

über unseren Balduin Haag, 1. Sohn des Friedrich Haag aus der Porzellinerfamilie des Johann Jakob Heinrich Haag in Lichte konnte ich im Jahre 2017 dank der Unterlagen des Johannes Zürner aus Hohenberg an der Eger einen ausführlichen Blog gestalten.

 

Lieber Hannes, es gibt neue Nachrichten über den Vorfahren Deiner Frau und Deiner Sohnes Michael:

 

Schon damals habe ich mich gewundert, wieso die Kinder des Balduin Haag in Plaue in Thüringen geboren wurden, wo er doch in Hohenberg an der Eger bei der Firma Hutschenreuther gearbeitet haben soll, wie es ihm bescheinigt wurde, habe mich jedoch nicht gewagt, meine Vermutung öffentlich zu machen...

 

 

Was ist geschehen??

 

Ein neuer Fund auf der Suche nach etwas Anderen:

 

Der Bauantrag des Balduin Haag für ein Haus auf einem von der Gemeinde noch neu zu erwerbenden Grundstück in Lichte bei Wallendorf im Ascherbach aus dem Jahre 1858 hat sich angefunden. Der Hausbau wurde mit Schreiben vom 14. Mai 1858 vorbehaltlos genehmigt.

 

Dieses Grundstück hat nach meiner Recherche gemäß dem beigefügten Situationsplan heute die Anschrift Waschdorfstraße 18.

 

 

Dies bedeutet aus meiner Sicht Folgendes:

 

Balduin Haag hatte tatsächlich vor, sich in Lichte, seinem Heimatort niederzulassen. Geheiratet hat er 1857 in Hohenberg an der Eger, da seine Frau von dort stammte. Und sicher hatte er im Jahre 1857/Anfang 1858 auch seine Tätigkeit bei der Firma Hutschenreuther in Hohenberg bereits aufgegeben. Für eine Arbeitsaufnahme in der Porzellanmalerei der Familie Haag in Lichte im Ascherbach, wo er sich niederlassen wollte, hätte er kein Zeugnis gebraucht.

 

Aber es muss etwas dazwischen gekommen sein. Deshalb hatte er Lorenz Hutschenreuther im Juni 1858 nachträglich gebeten, ein Zeugnis über seine vormalige Tätigkeit in der Porzellanfabrik Hutschenreuther auszustellen. Dies wurde ihm am 28. Juni 1858 bekanntlich von Lorenz Hutschenreuther ausgestellt und dort heißt es deutlich, dass er dort beschäftigt "war".

 

 

Dieses Zeugnis hat er mit Sicherheit dafür gebraucht, sich an der Schierholzschen Porzellanfabrik in Plaue in Thüringen zu bewerben. Denn dort in Plaue sind dann von November 1858 bis 1962/63 seine Kinder Agatha Haag, Bianka Haag, Mathilde Haag und wohl auch Margaretha Haag geboren.

 

In der dortigen Porzellanfabrik könnte er die für diese Porzellanfabrik berühmten Lithophanien (Lichtbilder) hergestellt haben, wie er es in der Porzellanfabrik bei Lorenz Hutschenreuther auch getan hatte.

 

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Im Hause Haag-Zeitler-Zürner haben sich noch mindestens 10 weitere Lithophanien-Platten angefunden, vorstehend eine davon.

 

Die dann folgende erste Lampe stammt von C.M Hutschenreuther, die zweite Lampe  von Schierholz Plaue. Die nachfolge kleine Lithophanienplatte aus der Porzellanfabrik Schierholz Plaue  habe ich selbst einmal erworben.

 

 

Erst im Jahre 1868, d.h. zehn Jahre später, beantragte Balduin Haag seine Entlassung aus dem Fürstentum Schwarzburg/Rudolstadt und erhielt das Heimatrecht für Hohenberg an der Eger, was bedeutet, dass er zu diesem Zeitpunkt seine Tätigkeit in Plaue aufgegeben und beschlossen hatte, sich in Hohenberg an der Eger niederzulassen. 

 

 

Und an dieser Stelle geht es wieder mit der bisher bekannten?? Geschichte des Balduin Haag in Hohenberg an der Eger weiter.

 

Hat er das für Lichte im Ascherbach geplante Haus nach den Plänen des Zimmerermeisters Johann Nicol Kirchner aus Rohrbach, für das ja bereits eine Baugenehmigung vorlag, in an die Lage in Hohenberg an der Eger angepasster Form dort erbauen lassen?

 

Darüber kannst wohl nur Du, lieber Hannes, der Du noch in diesem Haus lebst, was ich hoffe und wünsche, urteilen, schaue Dir die Pläne an, was sagst Du?

 

 

Und hat Balduin Haag nach seiner Rückkehr 1868 eigentlich seine Tätigkeit als Modelleur in der Porzellanfabrik von C.M. Hutschenreuther wieder aufgenommen, oder hat er vielleicht ausschließlich sein Fotogeschäft und den Fotoverlag in Hohenberg an der Eger betrieben?

 

Nachfolgend Nachweise für das von ihm betriebene Foto-Atelier und den Verlag.

In der Mitte eine ganze besondere Porzellanplatte mit Signatur: Balduin Haag gemalt von Oskar Dietrich aus Lichte ohne Bodenmarke von Hutschenreuther, so dass ich einmal davon ausgehe, dass diese Porzellanplatte in der Malerei Haag in Lichte gefertigt wurde. 

 

Nun, das waren die Neuigkeiten, die ich Ihnen berichten konnte.

 

Ihre Porzelline de Dietrich