Porzellanfabrik Carl Moritz Taubenbach

               Porzellan - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.


Porzellanfabrik Carl Moritz Taubenbach

 

Die Porzellanfabrik Carl Moritz in Taubenbach wurde 1848 von Carl Moritz gegründet und bestand bis etwa 1932/1939. Im Jahre 1904 starb (C)Karl Moritz, kurz zuvor zum Kommerzienrat ernannt. Sein Sohn Max, Mitbesitzer der Fabrik, ließ sich 1919 von seinem Bruder ausbezahlen. Der Mitinhaber Fritz Meyer ist im I. Weltkrieg an der Front gestorben. Die Produktion wurde 1932 durch Ernst Moritz endgültig eingestellt, andere Stellen sprechen von einer Einstellung der Produktion im Jahre 1939.

 

Und nun noch eine sehr interessante Entdeckung. Aus der Keramischen Rundschau Band 19  des Jahres 1911, S. 137, die nur fragmentarisch im Internet verlautbart, konnte ich entnehmen, dass William Goebel, geboren in Wallendorf, der Sohn von Franz Detlef Göbel, die beide dann im Jahre 1871 die Hummelwerke in Oeslau gegründet haben, zunächst in der Porzellanfabrik seines Onkels Hermann Hutschenreuther in Gräfenthal, später, 1911, Carl Schneiders Erben, arbeitete und dann bei seinem Vater, Franz Goebel, der damals die Fabrik in Taubenbach, später, 1911, Carl Moritz, gepachtet hatte. Auch das Archivportal Thüringen berichtet über das Gesuch der Fabrikbesitzer Töpfer und Goebel in Taubenbach um Erlaubnis zum Bau eines 2. Porzellanbrennofens, datiert 1868. Franz Detlef Goebel meldete nach einer anderen Quelle 1845, nach der Geburt seines Sohnes William sein erstes eigenes Gewerbe an. Da der Onkel von William ein Hutschenreuther war, habe ich weiter geforscht und Folgendes herausgefunden: Franz Detlef Goebel hat doch tatsächlich die Enkeltochter des Johann Heinrich Hutschenreuther und der Johanna Christiana Catharina Hammann, die Tochter des Paul Adolf Friedrich Hutschenreuther, Bruder des Carolus Magnus Hutschenreuther, alle aus Wallendorf, geheiratet.

 

In der Porzellanfabrik Carl Moritz in Taubenbach wurde Geschirr, auch figürliches Porzellan, Vasen und Krüge und Kinderspielzeug hergestellt. Hervorzuheben war die Art und Weise der Bemalung. In origineller und kultivierter Weise wurden Gold- und Buntmalerei auf Kaffegeschirr, Konfektschalen und Bechern ausgeführt.

 

Es wurden auch Puppen, Blechspielzeug und Kleinbleche hergestellt.

 

Im ausgehenden 19. Jahrhundert spezialisierte sich die Fabrik auf die Fertigung von Puppenköpfen für die Sonneberger Puppenmanufakturen.

 

Die verwendete Porzellanmarke und einige dort hergestellte Porzellane können Sie in der nachfolgenden Galerie sehen.

 

Vielleicht gelingt es mir, die in der Ausstellung in Piesau vorhandenen Ansichten der

Produktionsanlagen und des Herrenhauses für die Webseite zu organisieren. Das Herrenhaus, das später noch als Heim für Kinder, auch behinderte Menschen, diente, wurde abgerissen und an dieser Stelle das uns bekannte Schaumglaswerk errichtet. Die Ausstellung in Piesau beherbergt auch in einer Felsspalte nahe der ehemaligen Fabrik gefundene kleine Porzellanstücke.

 

Das war es erst einmal von dieser Porzellanfabrik. Über weitere Informationen, die Sie für mich haben, würde ich mich freuen.

 

Ihre Frau Dietrich