Porzelliner in Wallendorf 1764-1800

  

Die Pioniere der Ersten Stunde

 

Fabrikanten:

Johann Abraham Fichthorn, Carl Gottlieb Grahl,  Johann Christoph Meuer, Johann Michael Schuchardt (wohl aus Katzhütte übergesiedelt), Johann Nürnberger (wohl aus Katzhütte übergesiedelt, wohl auch tätig gewesen in Kloster Veilsdorf), Nicolaus Braunner, Johann Nicol Mentz, Johann Peter Tümbler, Johann Nicolaus Tümbler jun., Johann Heinrich Seyfried

 

Boussier (Modelleur): Johann Jaumann (später wird keiner mehr so genannt)

 

Buntmaler:

Johann Gottfried Heinz, Johann August Horn (Auswärtiger-Reisegeld)

 

Malerjungen:

Georg David Köhler (wohl aus Steinheid), Johann Georg Sontag,

 

weitere "Bei der Fabrique" Beschäftigte:

Egydius Müller, Salomon Hutschenreuter, Johann Martin Kämmerlingk, Abraham Hellbach, Carl Böhn, Johann Friedrich Oehler,

 

Johann Nicol Marcus sowie Andreas Christoph Martin (die beide in der Brennerei gearbeitet haben müssen, denn sie erhielten gemäß der Abmachung vom 09.03.1764 neben dem Wochenlohn "bey jedem Brande 4 Mass Bier",

 

Johann Andreas Martin, Andreas Müller, Hans Wolf Sommer, Johann Julius Preuss, Johann Georg Nicol Preuss, Johann Georg Salomon Mäussel, Nicol Noekel, Balthasar Oestreich, Johann George Ehrhardt (wohl aus Katzhütte übergesiedelt), Johann Friedrich Sontag, Johann Friedrich Kreyher, Johann Eucharius Schultze, Johann Christian Klötzer, Georg Friedrich Greuner, Greiner aus Gehlberg, Capseldreher Johann Heinrich Thiel.

 

Nikol Nöckel, aus Katzhütte stammend, ist Pate bei der Geburt von Johann Nikolaus Gottlieb Sontag und wird im Taufeintrag vom 30.07.1775 bezeichnet als: Fabrikant und Blaumaler in der hiesigen Porzellanfabrik.

 

Johann Georg Salomon Meisel wird bei der Taufe von Johann Georg Heinrich Sontag am 05.11.1777 als Dreher bei hiesiger Fabrik bezeichnet. Im gleichen Eintrag wird Johann Georg Schildbach als Schichtmeister bei den Hammerwerken in Wallendorf und Johann Heinrich Hutschenreuther als wohlbestellter Richter in Wallendorf.

 

1786 Schichtmeister: Johann Andreas Müller

 

Das waren die Pioniere der ersten Stunde, die halfen, den Betrieb in Gang zu bringen. Geblieben sind davon nur einige wenige, die ich kursiv gekennzeichnet habe.

 

Um 1764/65 erhielten die Arbeiter auch Brot, Korn, Weizen, Bier, Salz, Milch, Rindfleisch, Schweinefleisch, Wildbret, Tabak, Holz, seltener Stiefel und Schuhe.

 

In den 90er Jahren auch: Kaffee, Wurst, Lichter Pökelfleisch, Flachs, Reis, Holländischen Käse. Auch Porzellan zur Selbstnutzung oder zum Weiterverkauf/Tausch?

 

Jeder Arbeiter hatte in den Büchern der Fabrik sein Conto mit einer Schuld oder einem Guthaben.

 

Es gab auch eine Sterbekasse: im April 1780 wurde beispielsweise "des alten Seel`s Begräbnis" bezahlt.

 

Hier nun das Stamm-Personal in der Zeit von 1794 - 1800

 

Former:

Gabriel Klein, Johann Christoph Sontag (der auch Stummel bemalen konnte), Former Müller, Former Hercher, Former Beer.

 

Welche Formen von ihnen laut Stieda nach dem Brandbuche von 1797-1800 "possiert, geformt, gegossen, gestochen" wurden, erfahren Sie auf der Page: Galerie Alt Wallendorfer Porzellan.

 

Dreher:

Johann Heinrich Hutschenreuther, Johann Christoph Hutschenreuther, Johann Georg

Horn, Johann Christoph Kloetzer, Joh. Peter Josef Güntsche, Joh. Ferdinand Christoph Jaumann, Georg Salomon Meusel, Joh. Michael Proeschold, Joh. Paul Müller, Joh. Egidius Lippmann, Joh. Adam Lippmann,

 

Die Dreher arbeiteten nach Stieda in Companie, es gab zwei Compagnies zu drei/vier Mann, Meusel und Sohn zu zweit, Horn und Sohn zu zweit und den allein arbeitenden Jaumann.

 

Blaumaler:

J. D. Koehler, Johann Nicolaus Noeckel, Johann Georg Sontag, Johann Ludwig Liesenberg (auch Sohn Heinrich Liesenberg), Johann Christoph Frank, Johann Christian Kiesewetter, Gregorius Heinrich Kiesewetter, Johann Günther Müller, Johann Christoph Müller, Franz Michael Brenner, Johann Friedrich Greiner, Johann Christian Friedrich Dietz, Johann Daniel Köhler, Johann David Köhler, Johann Christian Theiel,

 

Johann Christoph Frank wird besonders erwähnt, da er sich wie es scheint, um die Herstellung bestimmter Glasuren verdient gemacht hat: "für das Braun, so er hergestellt", "wegen der braunen Tassen", "wegen des Braunen und Verglassuren dessen nebst der blauen Verglassierung und Herstellung", " für einen Filss Huth zu denen braunen Tassen".

 

Buntmaler:

Johann Salomon Kloezer, Johann Heinrich Waechter, Josef Adam Langer, Johann Gottfried Heinze, Johann Ludwig Greiner, Johann Mattheus Stupplin, Johann Friedrich Greiner, Theodor Johann Andreas Mohr, Joh. Christian Krüger, Joh. Heinrich Haag,

 

noch Maler:

Christoph Meusel, Peter Müller, Theodor Köhler, Elias Heinz (Sohn des Buntmalers Johann Gottfried Heinz) , Daniel Müller (dessen Lehrmeister war Joh. Peter Hs. Güntsch), Andreas Knie, Nicol Knie, Ferdinand Köhler

 

Malerlehrbursch 1798: 

Joh. Gottfr. Flügel, Ernst Christian Friedr. Schmiedgen, Johann Christian Kielblok (Lehrmeister: Fabrikant/Ferdinand Köhler)

 

Capseldreher:

Johann Heinrich Thiel, J. Gottl. Heinr. Loedel, Joh. Josef Albrich,

 

Glasur- und Massemühle

J. Ch. K. Steinert, J. N. P. Bitter, Joh. Heinr. Koch, J. Christoph Seel (April 1780 war des "alten Seel`s Begräbnis"), J. Christoph Gutgesell, J. G. N. Mey, J. Chr. F. Graefe, Joh. Nicolaus Vater,

 

Brenner:

Georg Andreas Müller, Joh. Peter Güntsche

 

Schichtmeister:

Ferdinand Christoph Meusel,

 

weiterer Arbeitszweig:

Johann Balthasar Barth, Johann Andreas Seitel, Christ. Friedrich Thuss

 

Liebe Leser meiner Webseite,

 

es hat sich mir eine neue Wissensquelle erschlossen, so dass ich nach und nach die Porzelliner benennen kann, die zwischen 1800 und 1880 in der Wallendorfer Porzellanfabrik, aber auch in Lichte und Schmiedefeld tätig waren. Sie können sich schon darauf freuen, hier Ihre Vorfahren aus dem 19. Jahrhundert geehrt zu sehen.

 

Ihre Porzelline

 

Von 1827 bis 1850 werden in den Personenstandsbüchern folgende Personen v.a. für Wallendorf benannt:

 

Johann Christian Heinrich Ulbrich, Porzellanmaler, Wallendorf

Christoph August Gräf, Maler, Wallendorf Nr. 2, 

Johann Friedrich Kramer, Dreher, Wallendorf Nr. 2

 

Hermann Kieser, Amtsmann, Vater Commerzienrat

Christian Pingow ist Hammerbesitzer zu Schwarzburg, Anton Wagner ist Postsekretär in Wallendorf. Johann Adam Friedrich Noeckel ist Kleinuhrmacher; sein Sohn Carl Heinrich Wilhelm Noeckel ist Fabrikant und Dreher, wohnt Wallendorf Haus Nr. 48. Georg Kämpfe ist Fabrikmitbesitzer in Neuhaus. Georg Jacob Wilhelm Liebmann ist Mitbesitzer des Hammerwerks zu Geiersthal und Porzellanmaler und wohnt Haus Nr. 33 in Wallendorf; sein Vater ist Johann Georg Heinrich Liebmann. Johann Heinrich Lipfert ist Gutsbesitzer zu Cropten und Pächter auf Glückstal. Sein Vater Johann Heinrich Lipfert ist Guts- und Hammerbesitzer vom Untern Bock. Johann August Eckhardt ist Verwalter auf dem hießigen Rittergut, sein Vater Johann Nicol Eckhardt ist Handelsmann, Wohnhaus Nr. 27. Franz Detlef Goebel ist Comptoir bei der Fabrik und Protokollführer bei den Gerichten; sein Vater Friederich Goebel ist Oberförster. Gustav Friedrich Fasold ist Einwohner und Porzellanmaler in Schmiedefeld; sein Vater Georg Heinrich Fasold ist Gutsbesitzer und Medizinhändler.

 

 ...bald geht es hier weiter