Persönliches über die Familie Hammann

Nachfolgend aus ...Nekrolog der Deutschen

Nachruf für Carl Magnus Hammann

Carl Magnus Hammann, fürstlich schwarzb.-rudolst. Bergrath,;  auf dem Rittergute Wallendorf im Sallfeldischen; geb. d. 28. Febr. 1779, gest. d. 29. Nov. 1882.

 

H. war auf dem Rittergute Wallendorf im Herzogthum Sachs. Meinigen geboren, wo sein Vater Ferdinand H. (gest. d. 18. Nov 1786) als Land- und Fabrikbesitzer lebte. Seine Mutter, eine geb. Arnold aus Meer bei Fulda im Kurhessischen (Schwester des verstorbenen Pastors A. in Wallendorf), war die zweite Gattin seines Vaters, der sich mitderselben den 10. Mai 1778 ehelich verband. Leider verlor unser Carl Magnus schon frühzeitig seinen Vater, der seiner Witwe zwei unversorgte Kinder aus der ersten Ehe und 6 aus der zweiten hinterlies, deren sorgfältige Erziehung diese mit rühmlichem Eifer und großer Umsicht geleitet hat. Nach dem der Verewigte auf der Bergacademie Freiberg die Bergwissenschaften studirt hatte, kehrte er ins elterliche Haus zurück und stand gemeinschaftlich mit seinen Brüdern Ferdinand (später Commerzienrath) und Friedrich, unter der mütterlichen Leitung und Mitwirkung, der Verwaltung des väterlichen Gutes und der dazu gehörigen Eisenwerke und Porcellanfabrik vor, bis er dieses Familienbesitzthum im J. 1829 als ältester Sohn für eigene Rechnung übernahm.  Die Zeitumstände, die Handels- und Fabrikverhältnisse Thüringens, welche namentlich durch die vielen Mauthen sehr erschwert wurden, machten jeden Absatz von Fabricationen der Art, wie sie H. verfertigen lies, sehr schwierig und wenig lohnend. Der rastlos thätige und unternehmende Mann sah sich unter solchen Umständen oft in seinen gerechtesten Erwartungen getäuscht und seine Gesundheit litt merklich unter den stets wiederkehrenden Sorgen, welche ihn niederdrückten. Hierzu kam noch, daß der Rückkauf eines großväterlichen Gutes, der Katzhütte, seiner Mutter und seinen Geschwistern, wie der gesamten Familie, vielfältigen Nachtheil brachte und vorzugsweise unserem Hingeschiedenen, dessen Herz mit inniger Liebe an allen seinen Angehörigen hing, zu manchem, selbst noch nach dem Wiederverkauf der Katzhütte fortdauernden Verdrusse Veranlassung gab, welcher, nebst dazukommenden Familienunannehmlichkeiten, seinen Geist und Körper immer mehr und mehr untergrub und seinen Tod beschleunigte. -

 

H. war mit Friederike, der ältesten Tochter des Commerzienrathes Greiner zu Breitenbach im Schwarzburg-Sondershäusischen, vermählt, welche ihm zwei Töchter und zwei Söhne gebar. Die ältere seiner Stiefschwestern, J. Sophie ist an den geistlichen Inspektor Fertsch in Friedberg, die jüngere an den Gerichtsderektor Reiher in Apolda (im Weimarschen) verheirathet. -

 

Der Verstorbenen wurde nicht nur von seiner Familie, seinen Freunden und Untergebenen geliebt und geachtet, sondern erfreute sich auch des Zutrauens seiner Mitbürger, welche ihn, als Wallendorf noch zu Coburg gehörte, in die Ständeversammlung deputirten und auch später als Ersatzmann zum ??. meiningenschen Landtage erwählten, bei welchen Gelegenheiten ihm vielfache Beweise des Wohlwollens seiner Landesherren zu theil wurden. -

 Sein Bruder Friedrich ist ihm im Tode vorangegangen; in seiner ehrwürdigen, 86 Jahre alten Mutter hinterließ er bei seinem Ableben seinen ihn überlebenden Geschwistern und Kindern die treueste mütterliche Freundin. -

 

 

Aus Nationalzeitung der Deutschen, S. 657, im Jahre 1797. 

 

"Wallendorf im Thüringer Walde: Hier lebte ein Schullehrer von 82 Jahren. Schon vor 5 Jahren war er zu schwach, seine Geschäfte allein erforderlich zu verrichten, und man mußte darauf bedacht seyn, seinem Alter eine Stütze zu geben. Allein sein Dienstgehalt erlaubte dieses durchaus nicht, besonders da der alte Mann (mit Namen Schick) erst vor 10 oder 12 Jahren wieder geheirathet , und in dieser Ehe zwey Söhne erzeugt hatte. Die würdige Gutsbesitzerin, Frau Direktor Hammann, schlug hier ein vortreffliches Mittel ein. Sie gab für einen Substituten Logis und was dazu gehört, verschaffte ihm die Kost wechselweise in den besten Häusern allhier und bey ihr selbst, nahm ihn zum Lehrer ihrer Kinder auf dem Klavier an, und durch diese Einrichtung ward es möglich, daß der Substitut zufrieden lebt. Zu wünschen bliebe noch, daß die hiesige Schulstube, die enge und überhaupt häßlich ist, von der Gerichts-Herrschaft in ein geräumiges und heiteres Zimmer umgeschaffen würde."

 

Im Neuhäuser Heimatheft  Nr. 16 erfahren wir etwas über Adolph Hammann (geb. am 25.04.1829 in Wallendorf, verstorben nach 1904 in New York, wohin dessen Familie ausgewandert war), den jüngsten Sohn des Bergrats Carl Magnus Hammann, den Bruder von Eduard Hammann und von Bianca Hammann.

 

Adolph Hammann hat eine umfangreiche Schrift hinterlassen, die ein einzigartiges Zeitzeugnis darstellt und die sich im Besitz von Dr. Eugen Kämpfe gefunden hat, einem Enkelsohn von Bianca Kämpfe geb. Hammann.

 

Dieser Niederschrift und dem Artikel im Heimatheft kann man entnehmen, wie die Fabrikherren von Wallendorf den revolutionären Tendenzen der Zeit um 1848 begegnet sind.

 

Es wurden Jagden für die Fabrikarbeiter organisiert, eine Bürgerwehr gegründet und eine Militärkapelle in Leben gerufen; auch ein eine Fahne musste sein...

 

Auch die Namen von Hildegard Kämpfe, Mathilde Heubach und Kathinka von Könitz, letztere die Tochter von Emilie geb. Hammann und des Barons Hermann von Könitz in Wickersdorf begegnen uns in diesem Artikel.

 

Aber lesen Sie doch selbst!