Die Porzellanfabriken in Tettau

Die alte königlich privilegierte Porzellanfabrik Tettau als Zweigniederlassung der altehrwürdigen Porzellanmalerei Sontag & Söhne in Geiersthal.

 

Liebe Leser,

 

da das Wirken der Familie Sontag in der Porzellanindustrie auch eng mit dem Ort Tettau verbunden war und sich in seiner Geschichte auch die Verbindungen zwischen den bestehenden Porzellanfabriken in Thüringen widerspiegeln, möchte ich auf dieser Seite nach und nach Wissen über die erste Porzellanfabrik in Tettau anhäufen.

 

Wie überall im Netz verlautbart, wurde die Porzellanfabrik in Tettau am 28.12.1794 durch Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner (1752-1814) und Friedrich Schmidt aus Coburg gegründet. Wie ich durch mühsame Recherche herausfinden konnte, handelt es sich bei Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner um einen Sohn von Johann Georg Greiner, dieser wiederum Sohn von Johann Stephan Greiner (der "alte Schulz"), dem Mitbegründer der Glashütte in Glücksthal, einem Ort in der Nähe der Rennsteigbaude in Neuhaus, der heute als Ort nicht mehr besteht.

 

Als Wilhelm Stieda im Jahre 1906 in seinem Buch "Die keramische Industrie in Bayern" über die Porzellanfabrik in Tettau schreibt, muss er gestehen, so gut wie Nichts über diese herausgefunden zu haben, da die Unterlagen bei einem großen Feuer im Jahre 1897 vernichtet wurden; dies fällt in die Zeit, in der die Familie Sontag Mitinhaber der Fabrik war. Zum Zeitpunkt 1906 hat er lediglich herausgefunden, dass die Porzellanfabrik Tettau im Journal für Fabriken, Manufakturen etc. von 1804 benannt war und daraus hervorging, dass diese 60 Menschen ernährte, Kaffee- und Teeservice herstellte, mit einer Bilanz von 15.000 Talern abschloss, seinen Rohstoff aus Kipfendorf bezog und später Steinheider Sand verwendete. Desweiteren hat er noch Namen von Porzellinern angeführt, die den Familienbüchern von 1795-1800 entnommen waren und die ich hier aufführe in der Hoffnung, dass es so mancher Familie (Thomin, Barthmann, Hendel, Fröbel, Träger, Scherf, Korn,  Schramm, Gössinger) in der Erbenforschung weiterhilft.

 

Buntmaler: Gottlieb Thomin, Karl Barthmann, Karl Friedrich Barthmann, Johann Jakob Hendel, Georg Jakob Hendel, Friedrich Fröbel, Karl Heinrich Träger, Georg Friedrich und Bertham.

 

Blaumaler: Johann Gottlieb Scherf, Johann Jakob Scherf, Christian Friedrich Thomin,

 

Dreher:  Johann Christoph Korn, Gottlieb Thomin, Johann Friedrich Gössinger, Johann Heinrich Gössinger, Johann Jakob Schramm, Johann Adam Schramm.

 

Angesichts  und in Erwähnung der Gründung der Porzellanfabrik im lauensteinischen Amtsdorf Tettau hat sich die Witwe Hammann in Wallendorf mit Rücksicht auf die Konkurrenz auch aufgelehnt, als im Jahre 1800 eine weitere Porzellanfabrik in Pösneck gegründet werden sollte.

 

In den späteren Jahren haben sich jedoch noch weitere Schriftstücke gefunden, so dass

Dr. K. Otto Dees im Jahre 1920 mit seinem Buch "Die Geschichte der Porzellanfabrik zu Tettau und die Beziehungen Alexander Humboldts zur Porzellanindustrie" weitere Erkenntnisse zu Tage fördern konnte.

 

Die Gründung der Porzellanfabrik in Tettau fiel in eine Zeit, in der die fränkischen Fürstentümer Brandenburg-Bayreuth und Brandenburg-Ansbach unter dem Markgrafen Christian Friedrich Karl Alexander (1757-1791), der auch eine eigene Porzellanfabrik in Ansbach-Bruckberg (gegründet 1757/1763) besaß, vereinigt wurden und im Jahre 1791 an das Königreich (Brandenburg-) Preußen übergeben wurden. Zu dieser Zeit regierte König Friedrich Wilhelm II. (1786-1797), der auch ein Freund der Porzellankunst war.

 

Der Ort Tettau lag also zu der Zeit, in der die Porzellanfabrik gegründet wurde, in einer preußischen Exklave im thüringischen Umfeld. So kam es auch, dass die preußische Regierung, die sich angesichts des Bestehens der KPM - Königliche Porzellanmanufaktur in Berlin selbst für die Einstellung des Betriebes der Porzellanfabrik in Ansbach-Bruckberg entschieden hatte, einen Gutachter beauftragte, das Anliegen von Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner und Friedrich Schmidt aus Coburg eine Porzellanfabrik in Tettau zu gründen, gutachterlich prüfen lies. Und dieser Gutachter war niemand Geringeres als der junge Alexander von Humboldt, der sich für die Gründung der Porzellanfabrik aussprach. Das Gutachten und das Projekt fanden die Unterstützung von Karl August Freiherr von Hardenberg (1750-1822), der zu dieser Zeit Zivilminister der fränkischen Fürstentümer war und später als der preußische Staatskanzler Fürst Hardenberg in die Geschichte einging.

Erst 9 Jahre nach der Gründung der Porzellanfabrik, im Jahre 1803 kam im Rahmen eines Tauschvertrages zwischen Preußen und Bayern das Gebiet Lauenstein mit Tettau an Bayern.

 

Die in Schauberg auf "der schwäbischen Wiese" geplante Porzellanfabrik sollte eine umfangreiche Anlage mit Nebeneinrichtungen zum Mälzen, Brauen, Branntweinbrennen und Backen werden, mit einer Faktorei und einer Wirtschaft. Die Porzellanfabrik erhielt jedoch tatsächlich einen anderen Standort, die  Besitzungen des Pfarrers Hoyer zu Langenau, wurden gekauft  "als den allerschicklichsten Ort an der Landstraße gelegen" und so wurde die Fabrik nach der Lage auch nach dem Orte "Tettau" benannt. Und wenn ich es richtig verstanden habe, wurde an dem ursprünglich geplanten Orte Schauberg später aus einer Blaufarbenfabrik unter Mitwirkung des Sohnes des Firmengründers der "Alten königlich privilegierten Porzellanfabrik Tettau" eine weitere Porzellanfabrik, die (laut Wikipedia auch königlich privilegierte) Porzellanfabrik Schauberg gegründet, die etwa bis 1927 Porzellan produzierte.

 

Und ergänzend sei noch berichtet, dass dann im Jahre 1904 am oberen Ende des Dorfes in Tettau noch die "Neue Porzellanfabrik" Gerold & Co. in Tettau gegründet wurde. Nachfolgend  ein Foto der Belegschaft der Neuen Porzellanfabrik Tettau und ein Arbeitszeugnis aus dem Jahre 1939 für Porzellanmaler Ernst Müller.

 

 

Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner war derjenige Mann, der Ende Januar 1789 in der Porzellanfabrik Kloster Veilsdorf von dem Inhaber Prinz Eugen als Geschäftsführer in einem Vertrag für 8 Jahre (demnach bis 1797) angestellt worden war. Er wurde dort als aus Reichmannsdorf kommend und in der Handlungstätigkeit geübter Geschäftsmann bezeichnet und hatte versprochen, sich in Kloster Veilsdorf niederzulassen. Die dortigen Verhältnisse  im Vorfeld des Ablebens des ehemaligen Verwalters und dann auch von Prinz Friedrich Wilhelm Eugen von Hildburghausen im Jahre 1795  selbst haben wohl dazu geführt, dass er auf die Geschäftsidee kam, in Tettau eine eigene Porzellanfabrik zu gründen, was ihm dann mit Datum 28.12.1794 auch gelang.

 

Sein Vater Johann Georg Greiner (Mitbesitzer der Glashütte in Glücksthal) hatte es zusammen mit dem Sohn Christian Daniel Siegmund Greiner, Glasmeister (1761-1808) und seinem Vetter Johann Friedrich Greiner aus Lauscha, ebenfalls Glasmeister, geschafft, in den Jahren 1783-1785 die Porzellanfabrik in Rauenstein zu gründen, aufzubauen und zur Blüte zu führen.

 

Die Porzellanfabrik in Kloster Veilsdorf wurde dann übrigens am 12.02.1797 an eben diese Firma Friedrich Christian Greiner in Rauenstein (bestehend aus dem sächsischen Kammerrat Christian Daniel Siegmund Greiner und dem Hofagent Johann Friedrich Greiner) verkauft.

 

Es besteht noch etwas zu lüftende Verwirrung, ob denn die Limbacher Greiners auch in Kloster Veilsdorf und Rauenstein mitgewirkt hätten. Aus meiner Sicht eher nicht, denn die Limbacher Greiners hatten auch versucht, die Gründung der Porzellanfabrik Tettau zu vereiteln und standen demzufolge nicht in enger Beziehung zur Familie des Johann Georg Greiner.

 

Bereits im Jahre 1799 haben die Inhaber der Porzellanfabrik Tettau auch enge Beziehungen zur Porzellanfabrik in Volkstedt geknüpft, die zu der Zeit unter dem Pächter Nonne geführt wurde, welche darin gipfelten, dass Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner als Inhaber der Porzellanfabrik in Tettau im Juni 1800 gemeinsam mit Gottfried Holzapfel die Porzellanfabrik zu Volkstedt unter der Firma "Holzapfel & Greiner " übernahm, die ab 1804 das Warenzeichen "R" erhielt. Im Jahre 1920 zeigte das alte Brennhaus in Volkstedt noch die Initialen H & G mit der Jahreszahl 1814 über der Tür. Später wurde wohl der Sohn des Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner, Anton Greiner, Betriebsleiter der Fabrik in Volkstedt und übernahm diese im Jahre 1817, nach dem Tod des Vaters 1814, als Eigentümer bis zu seinem Lebensende im Jahre 1826. 

 

Der älteste Sohn von Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner, der in Reichmannsdorf geborene, Georg Christian Friedemann Greiner, wurde später Mitbesitzer der Fabrik Schauberg bei Tettau, die aus einer Blaufarbenfabrik hervorging. Im Handbuch der Leistungsfähigkeit aus dem Jahre 1874 heißt es, dass in Schauberg, einem Dorf bei Ludwigstadt die Porzellanfabrik Georg Greiner & Co. besteht, die von Georg Greiner gegründet wurde und 1874 im Besitze von Heinrich Greiner und August Greiner stand.

 

Dies erst einmal zu den Verhältnissen der Zeit und der Verflechtung zwischen den Fabriken.

  

1836: aus Das Thür. Waldgebirge von H.L.W. Völker: " Es besteht hier die bedeutende Greinersche Porzellanfabrik, die jährlich gegen 400 Ctr. Porzellan verfertigt. Sie verarbeitet Sandstein von Steinhaide, von Neustadt an der Haide und von Küps unterhalb Kronach"

  

Aus genealogischer Sicht möchte ich noch Folgendes hinzufügen:

 

Johann Georg Greiner (1719-1792) war mit Hanna Christiana Dorothea Korn (1722-1771) verheiratet. Ihr Vater war Johann Georg Korn. Ein Johann Christoph Korn war auch Dreher in der Porzeallanfabrik Tettau. 

 

Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner (25.03.1752 - 04.07.1814) war in erster Ehe mit Johanna Katharina Margarethe Henäcker (Heuäcker?) (1757- 07.01.1804) verheiratet, die Hochzeit war am 25.11.1773. Nach dem Tod seiner Frau hat er am 21.06.1804 die Witwe Fanny Sophie Meinel aus Langenau (Tettau) geheiratet. 

 

 

Georg Christian Friedemann Greiner (geb. 1775  in Reichmannsdorf, verst. 04.12.1818 in Schauberg) hat am 01.11.1809 Charlotte Herold, die Tochter des Pfarrers Friedrich Herold zu Kulmbach geheiratet, die am 12.10.1844 verstorben ist.

Es ist interessant, dass im Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesamten Industrie im Jahre 1874  die Porzellanfabrik in Tettau nicht aufgeführt ist, die ja in dieser Zeit in der Hand der Familie Sontag in Geiersthal stand.

 

Sontag & Birkner - Tettau (Oberfranken):
- zwischen 1866 und 1879 im Besitz von Wilhelm Sontag und Karl Birkner
- bis 1915 wird Fabrik unter der Bezeichnung "Porzellanfabrik Tettau, vorm. Sontag & Söhne GmbH" geführt > anschließend Umwandlung in AG  

 

Der Sohn von Ernst Renatus Sontag, Wilhelm Sontag, hat im Alter von 28 Jahren, im Jahre 1865, die Fabrik in Tettau übernommen; wohl gemeinsam mit Karl Birkner. Bei Karl Birkner handelt es sich sicher um den Ehemann der Rosamunde geb. Meisel, diese wohl eine Tochter von Johanne Christiane Theresia Sontag und Salomon Meisel. Damit wäre Karl Birkner der Mann der Tochter der Schwester seines Vaters und damit der Mann der Cousine von Wilhem Sontag.

 

Aus Tonindustrie-Zeitung und Keramische Rundschau 1897 geht hervor:

 

Sontag & Söhne, Geiersthal:

Kaufmann und Fabrikbesitzer Carl Magnus Louis Meisel, früher zu Geiersthal, jetzt zu Tettau und Witwe Rosamunde Birkner geb. Meisel zu Tettau sind ausgeschieden.

 

Porzellanfabrik Tettau, vormals Sontag & Söhne GmbH. Unter dieser Firma hat sich mit Gesellschaftsvertrag vom 11.01.1897 eine GmbH nach dem Reichsgesetze vom 20.04.1892 mit dem Sitz in Tettau gebildet. Gegenstand ist die Fortführung des bisher von der Firma Sontag & Söhne in Geiersthal als Zweigniederlassung in Tettau betriebenen Geschäfts, insbesondere die Herstellung, die Verzierung und der Verkauf von Porzellanwaren...

 

An dieser Stelle ist es an der Zeit, einmal ausdrücklich richtig zu stellen, dass nicht, wie vielerorts geschrieben, die geschäftstüchtigen Sontag-Söhne und Inhaber der Fabrik Tettau eine Zweigniederlassung in Geiersthal eröffnet haben, sondern umgekehrt, war die Porzellanfabrik Tettau eine Zweigniederlassung der altehrwürdigen Porzellanmalerei Sontag & Söhne in Geiersthal.

 

Im Testament von Ernst Renatus Sontag heißt es dazu:

"Ich besitze ferner als Theilhaber der Firma Sontag & Söhne die Hälfte der Fabrik in Tettau, welche ich auch in Lohn habe; diese der genannten Firma gehörige Besitzung soll ein Mitglied vorgenannter Firma übernehmen und zwar wünsche ich, dass dieses von meinem Sohne Eduard geschieht, ohne jedoch wenn ein anderes Mitglied der Firma die Übernahme bewirkt etwas dagegen zu bestimmen".

 

1913: Silikat-Zeitschrift: "Tettau gehört zu den Fabriken Thüringens und Frankens, welche eigenes Fabrikgeld herausgaben, das aber nur als Konsummarke für Bier betrachtet werden kann (Wert 4 Kreuzer) zumal mit der Porzellanfabrik..." 

 

1915 wurde die Porzellanfabrik Tettau in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und Max Wunderlich war Direktor der Fabrik.

 

Die vorstehenden Bildnachweise entstammen aus dem vorgenannten Artikel von K.O. Dees. 

 

Die Erzeugnisse der Porzellanfabrik Tettau waren Geschirre für den Volksgebrauch und haben sich in den ersten Jahren nicht wesentlich von anderen Thüringer Porzellanen unterschieden. Sie standen diesen auch in keinster Weise nach. Die Masse war anfangs ein ins Grau spielendes Weiß mit deutlichem Stich ins Grüngelbliche; hat sich aber später weiter verbessert, dass man bald von dem feinen transparenten Tettauer Scherben gesprochen hat. Um 1920 wurden die Materialen  jedenfalls fast ausschließlich aus heimischen Gruben bezogen, zum großen Teil aus Weißenbrunn, bis auf das Kaolin, das aus Böhmen (Zettlitz) kam.

 

Klassizistische Formen hat es in Tettau wohl nicht gegeben, eher behagliche Formen aus dem Rokoko bis in die Biedermeierzeit.

 

Typisch für Tettau waren Kaffee -, Tee- und Schokoladengeschirre, auch vollständige Speiseservice und Hotelgeschirre in jeder Preislage, in manigfaltigen Geschirrformen und vielfältigen Dekorvarianten, anfangs auch Türkenköppchen, die ausschließlich Ausfuhrware waren. 

 

Die Gefäße waren glatt oder gerippt. Die farbigen Verzierungen, Rosen, Tulpen, das große Maßlieb, Nelken, Astern und Vergißmeinnicht wurden in Rot, Purpur, Schwarz, Blau, Gelb und grün ausgeführt; entweder einzeln oder in Kranzform, in Gewinden oder Sträussen. Sehr beliebt war auch die Bemalung als japanische Chrysanthemenranke und die japanische Architekturmalerei in Purpur, Rankenmuster in Unterglasurblau und Blattmalerei in Kranzform. Eine Spezialität war das sogenannte "Tettau blau" - eine Art Zwiebelmuster für Frühstücks- und Essgeschirre. Jetzt habe ich in dem Buch eines Forschers und Sammlers aus dem Jahre 1920 die Bestätigung gefunden, dass die Taglichtnelke als für Tettau charakteristisch bezeichnet werden kann. "Häufig ist die Blüte der Taglichtnelke als Streublume verwendet und dieselbe fast charakteristisch für Tettau". Er führt auch an, dass die Gebrauchsgegenstände üblicherweise nicht gemarkt wurden und dass bei seinen gefundenen Stücken ein Salz-, Pfeffer- und Senfgefäß, mit Taglichtnelke versehen, dabei war.

  

Die nachfolgenden, in der Familie Sontag erhalten gebliebenen Stücke, die allerdings nicht gemarkt sind, könnten auf diese Beschreibung passen.

 

Auch Figuren in bäuerlicher Art wurden hergestellt, wie der sogenannte "Tettauer Kindermann", wohl ein Scherzartikel für Hochzeiten, Wöchnerinnen und Kindstaufen.

Das Fabrikzeichen, die Bodenmarke, war anfangs gemäß dem Privileg ein Th (für Thettau), später ein T entweder in rot, auch grün und schwarz über der Glasur oder blau unter der Glasur oder auch eingeritzt; die Größennummern auf dem Boden eingeritzt. Zu den späteren Bodenmarken schauen Sie bitte ins Internet.

Um etwa 1920 wurde wie in anderen Porzellanfabriken auch in Tettau eine Kunstabteilung eingerichtet, die rasch zur Blüte gelangte. Es wurden Vasen, Dosen, Urnen, Déjeunes, elektrische Tischlampen etc. hergestellt.

 

Die Porzellanfabrik in Tettau beschäftigte vor dem I. Weltkrieg etwa 600 Arbeiter und danach noch etwa 400. 

 

Im Nachgang möchte ich Ihnen ein einzigartiges Service vorstelle. Das Porzellan wurde im Tettau der Neuzeit hergestellt und ist auch teilweise gemarkt. Die Form soll wohl Bajazzo heißen und die Bemalung ist durch Thüringer Künstler erfolgt. Bei dem Dekor handelt es sich um das berühmte Meissner Dekor des Sommernachtstraumes von Heinz Werner. Bei diesem Ensemble handelt es sich um exklusive einzigartige von Künstlerhand gemalte private Stücke. aus Nachlass.