Standort der Malerei Schaubach-Kunst

 

Wandernder Junge mit Rucksack - Figur der Firma Schaubach-Kunst

mit der Modellnummer 1220                   

in Biskuit ausgeführt und farblich gestaltet.

 

Liebe Leser,

 

ganz zu Beginn meiner Forschungen hatte ich schon einmal Anlauf genommen, über den Standort der Malerei Schaubach-Kunst zu schreiben. Damals hatte ich online einen Hinweis erhalten, den ich nicht bekräftigen konnte, nämlich, dass Heinz Schaubauch mittels des Geldes seines Schwiegervaters aus dessen Bäckerei seine Unternehmung aufbauen konnte.

 

Aus dem Bericht, den ich auf meiner vorherigen Seite zitiert habe, geht lediglich hervor, dass der Schwiegervater eine stillgelegte Isolierflaschenfabrik besaß.

 

Nun, meine damalige Vermutung, dass der Gebäudekomplex links neben dem ehemaligen Wohnhaus des Heinz Schaubach, der "Schaubachs-Villa", die heute noch existiert, der Standort der Malerei war, hat sich bestätigt. 

 

Die Schieferfassade am Haus gibt, wie Sie nachfolgend sehen können, heute noch Folgendes preis:

 

links: E Marsteller Nachf.

rechts: Inh. Reinhold Möller.

 

Auch der Grabstein auf dem Friedhof von Wallendorf, an dessem oberen Ende die Gedenksäule für den Sohn von Heinz Schaubach angebracht ist, trägt den Namen Reinhold Möller.

 

In der Übersicht der Personen, die für die Malerei Schaubach-Kunst gearbeitet haben, wird die Ehefrau von Heinz Schaubach als eine geborene Marsteller bezeichnet.

 

 

Wie ich jetzt neuerlich erfahren habe, war Reinhold Möller tatsächlich der Nachfolger der  Bäckerei E. Marsteller. Dies war aber eine Brotfabrik, die 1872 gegründet wurde und sie hatte für die damalige Zeit enorme Ausmaße.

 

Als Heinz Schaubach nach dem Konkurs von Fraureuth 1926 seine Malerei aufbaute, hat Reinhold Möller, zu dieser Zeit Inhaber der Brotfabrik Marsteller,  jedenfalls gemäß dem Grabstein noch gelebt und zwar bis 1928. Vielleicht heißt es daher, dass benötigte Räume für die Malerei erst abgetrotzt werden mussten. Das dieser der Schwiegervater von Heinz Schaubach sein soll, ist allerdings etwas seltsam, denn die Ehefrau von Heinz Schaubach war ja wohl eine geb. Marsteller. Vielleicht ist ja Herr Marsteller verstorben und seine Frau/Witwe hat dann Reinhold Möller geheiratet.

 

Auch der Hinweis auf den Betrieb einer Isolierflaschenfabrik anstelle der Brotfabrik ist noch fraglich. Hier gibt es noch Klärungsbedarf.

 

Das Gebäude, in dem Heinz Schaubach 1926 seine Malerei eingerichtet hat, war jedenfalls einem Foto zufolge zweifelsfrei das obere, zur Oberen Straße gelegene, Gebäude der Brotfabrik E. Marsteller Nachfolger Reinhold Möller. Auf diesem Gebäude war auch die Aufschrift Schaubach-Kunst aufgebracht worden, wie Sie auf dem 3. Foto lesen können.

 

Dies muss wohl auch das Gebäude gewesen sein, das 1940 abgebrannt ist. Auch das am Anhang darunter gelegene Gebäude mit einem hohen Schornstein ist sowohl auf dem 2. als auch auf dem 3. Foto zu erkennen.

 

Und nun die versprochenen großartigen historischen Fotos:

 

Diese Fotos sind dem Buch "Lichte in Thüringen - 2. Band" entnommen das unter der Federführung von Andreas Lattermann in Zusammenarbeit mit Wolfgang Graf und Werner Zapf sowie mit Unterstützung weiterer Einwohner von Lichte entstanden ist und die Fortsetzung des Werks von Paul Lattermann zur Aufarbeitung der Heimatgeschichte des Ortes Lichte/Wallendorf darstellt. Den Autoren und Helfern sei herzlich dafür gedankt.

 

Auf den zu diesem Gebäude rechterhand führenden Aufgangstreppen wurde wohl auch auch die folgende Aufnahme aus dem Jahre 1930 gemacht.