Figuren der Firma Gebrüder Heubach in Lichte

Figur der Firma Gebrüder heubach in Lichte        Tannenmeise, modell-Nr. 9357, 1913/1914

 

In der Zeitschrift: die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst, 24. Jahrgang des

Jahres 1911, heißt es in einem Artikel von Ludwig Deubner unter der Überschrift "Thüringer Porzellan" :

 

"Der fanatische Sammeleifer, mit dem bei Auktionen alte Meißner, Nymphenburger oder Frankenthaler Porzellanarbeiten umworben werden, hat auch das Sehnen nach einer neuen Porzellankunst geweckt, die jenen Erzeugnissen gleichwertige neue Schöpfungen anreihen und wieder populär werden könnte, wie sie es einst war. Was hier die großen staatlichen Manufakturen in den letzten Jahren geleistet haben, ist bekannt.

 

Mehr noch als sie verdienen aber Anerkennung und Förderung die Privatfabriken, die weder Mühen noch Opfer scheuen, um an dieser Kulturaufgabe mitzuwirken, obwohl sie bei der heutigen Geschmacksverwilderung noch keine Kaufmännische Ernte verspricht, die sich mit den Zufallserfolgen manches Kitsches messen könnte.

 

Schöpfungen eines kultivierten Geschmackes und einer nach den höchsten Zielen strebenden technischen Verfeinerung sind auch die Tierfiguren, die wir auf diesen Seiten abbilden.

 

 

Paul Zeiler hat sie modelliert und in der auf intimer Naturbeobachtung beruhenden künstlerischen Darstellung mit der äußeren Erscheinung gleichsam auch die Seele der Tiere gegeben. So vielfach auch die neue Kunst der Fülle der Motive nachgeht,  die das Tierleben bietet,  so spielen sie doch auf keinem anderen Gebiet eine so große Rolle, wie in der Porzellanplastik, da diese weiche und bildsame Material gestattet, der natürlichen Erscheinung durch Nachbildungen von frischer Lebendigkeit und köstlicher Naturtreue nahezukommen,  die sich durch die farbige Behandlung noch wesentlich steigern lässt. Daß gerade die Keramik eine polychrome Kunst ist und satte glänzende Farben verlangt, schein man freilich jahrelang vergessen zu haben. 

 

Wohl ist schon das kostbare Material an sich in seinem reinen Weiß und mit dem milden Glanz der Glasur reich an vornehmer Wirkung und zarten Reizen, aber die verschiedenen Möglichkeiten, die es der koloristischen Behandlung bietet, machen es so recht geeignet, unserer Sehnsucht nach frischen leuchtenden Farben, Erfüllung zu bringen.

 

Nur langsam ist es gelungen, die mancherlei Schwierigkeiten der Scharffeuertechnik zu überwinden, und nur wenige Anstalten haben es darin zu einem so überraschenden Farbenreichtum gebracht, wie die Porzellanfabrik Gebr. Heubach A.-G. in Lichte, deren Palette über viele seltene und eigenartige Farbtöne verfügt, die in der Unterglasur ganz ungewohnt sind, und die kaum eine zweite Fabrik aufzuweisen hat.

 

Ganz wundervoll ist die Farbenpracht der Elster (Abb. S. 386) wie hier das samtig-weiche, tiefe Schwarz an Kopf und Brust in ein sattes Blaugrün der Flügel- und Schwanzfedern übergeht, das im Sonnenlicht aufleuchtet wie der Glanz schimmernden Gefieders. Auch der grüne rücken des Spechts mit der grünlich grauen Brust und dem mausgrau geäderten Mattrot des Kopfs oder das in hundert Nuancen schillernde leuchtende Blau des Eisvogels sind von einer wundervoll gedämpften Farbenharmonie. Es spricht daraus ein technischer Fortschritt, der gemeinsam mit der künstlerischen Durchbildung der Modelle dieses Porzellan den besten Kopenhagener Erzeugnissen ebenbürtig macht."

 

Figur des Monats

sITZENDE dAME VON gEBRÜDER HEUBACH lICHTE - mODELL nUMMER 3955 - AUS DEM JAHRE 1904

Schlittenjunge von Gebrüder heubaCH lICHTE

Hier noch das passende Schlitten - Mädchen, das ich leider nicht erwerben konnte, aber dankbar bin für die Bereitstellung der Fotos des Verkäufers.

  

Was die Heubachschen Holländerkinder (Modellnummern zwischen 3.700 und 5.530, Schlittenkinder (Modellnummern 6.101 bis 6.112) und Pianobabys (Modellnummern zwischen 3.800 und 5.091) betrifft, die in den Jahren 1903 bis 1909 modelliert und hergestellt wurden, so haben diese deutlich höhere Modellnummern, was daher kommt, dass die Produktion bereits im Jahre 1848 begonnen hat, während der Geschäftsbetrieb von Carl Scheidig Gräfenthal erst im Jahre 1909 aufgenommen wurde. Wenn also derartige Exemplare untersucht werden, die nicht mit der Heubach-Marke gemarkt sind und bei denen die Modellnummern zwischen 1.400 und 2.970 liegen, so lohnt sich ein Blick in das Produktionsprogramm von Carl Scheidig Gräfenthal durchaus, vielleicht werden Sie dann ja genauso fündig wie ich.

Ihre Entdeckerin

Märchen Figur "Brüderlein und Schwesterlein" der Firma Gebrüder Heubach in Lichte mit der Modellnummer 10543 aus dem Jahre 1920

Die Figur der Firma Gebrüder Heubach in Lichte, die am Rand des Sockels ihren Namen "Brüderlein und Schwesterlein" preisgibt, ist neben der "Froschkönigin" mit der Modellnummer 10530 und der Figur "Aschenputtel und die Tauben" mit der Modellnummer 10589 eine der drei bekannten Märchenfiguren der Firma Gebrüder Heubach in Lichte. Leider  konnte Frau Lekebusch im Rahmen ihrer Forschungen über die Firma Gebrüder Heubach nicht herausfinden, wer der Modelleur der Figuren war.

 

Wir sehen die Märchen Figur "Brüderlein und Schwesterlein" hier in einer für die Firma Gebrüder Heubach typischen wunderschönen Unterglasurmalerei, die sie von bisher bekannten, in Aufglasurmalerei ausgeführten, Dekorvarianten unterscheidet und durch seinen in der Schlichtheit begründeten unverwechselbaren Charme besticht.

 

 

Liebe Leser,

  

das die Heubachschen Figuren auf meiner Webseite noch nicht die gebührende Beachtung gefunden haben, werden Sie sicher schon gemerkt haben. Aber das wird bald anders, Sie können schon gespannt sein. Nach und nach werde ich Ihnen mehr über die  Figuren der Firma Gebrüder Heubach in Lichte und die für die Kunstabteilung der Firma Gebrüder Heubach tätigen Künstler und ihre Werke zu berichten wissen.

 

Zunächst möchte ich Sie auf das im Jahre 2005 erschienene Buch von Dagmar Lekebusch  "Gebrüder Heubach, Ein thüringischer Porzellanbetrieb und seine Figuren im Wandel der Zeiten (1843-1938)" verweisen. Es ist sozusagen das Standardwerk über die Firma Heubach. Ihr Hauptaugenmerk hat die Verfasserin auf die Heubachschen Figuren gelegt.

 

Figur des Monats

 

Holländer junge mit Korb - Porzellanfigur der Firma Gebrüder heubach - 1904 - Sonnenmarke - Modellnummer 3915

Dieses Tänzerpaar von Gebrüder Heubach hat Frau Lekebusch  in Ihrem Buch ausführlich beschrieben und zeitlich in das Jahr 1906 eingeordnet. Die Figur fällt in die Phase der pastellfarbigen Unterglasurmalerei. Die Modellnummer ist die 4951, die Bezeichnung nach dem Firmenkatalog lautet: Mann und Frau (vor Gegenstand tanzend). Wir wir jetzt sehen können, ist der Gegenstand ein Kerzenhalter.

Bei der Bodenmarke, die sehr schwer zu erkennen ist, handelt es sich m.E. um die nachfolgende Marke, die so gut wie nie auf Heubachschen Porzellanen zu finden ist. Da diese erst 1907 angemeldet wurde, dürfte auch die Figur in dieses Jahr einzuordnen sein.

Figur aus der Kunstabteilung der Firma Gebrüder Heubach in Lichte

aus den Jahren 1916/1920 ,

Knieendes Mädchen mit der Modellnummer 10561

 

Es folgen Kinderfiguren von Gebrüder Heubach in Lichte. Sie fallen aus meiner Sicht in die Phase des Übergangs der Mode des ausgehenden 19. Jahrhunderts in die neue Phase der pastellfarbigen Unterglasurmalerei und der Modellierung ohne Sockel.

 

 

Die nachfolgende wunderschöne Holländer - Figur mit der Modellnummer 4136 wurde im Hause Gebrüder Heubach  in Lichte zwischen 1900 und 1910 modelliert und hergestellt.

 

Es folgt die Heubach Figur "Mädchen mit Teddy" aus dem Jahre 1921/22 mit der Modellnummer 10694 , modelliert von H. von Schneidewind

 

Die vorstehende Figur ist Ausdruck einer allgemeinen Wende in der Darstellung kindlicher Figuren. Die Akzeptanz des Kindlichen, ihre Darstellung in bequemer Garderobe bei der Ausführung spielerischer Tätigkeiten hatten in der Porzellankunst wohl in den Kopenhagener Manufakturen ihren Ausgangspunkt genommen. So nahmen die Heubacher Modelleure  und die für Heubach tätigen auswärtigen Künstler die Tendenzen der Zeit auf und schufen eine ganze Reihe für Heubach typischer und zeitgemäßer Porzellanplastiken in einer großen Vielfalt. Dazu gehören auch die Holländerkinder, zu denen die vorstehende Figur zu rechnen ist. Teilweise werden diese Kinderfiguren noch in Bisquitporzellan hergestellt und farbig staffiert in der Mode des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Doch in zunehmendem Maße werden die Modelle ohne Sockel modelliert und in Unterglasurfarben in Pastelltönen dekoriert, die sie als moderne  Porzellanplastiken  des beginnenden 20. Jahrhunderts kennzeichnen.

 

 

Mit der Künstlerin Käthe Schmid-Burgk geht es weiter, die die nachstehend Figur modelliert hat. 

 

 

Mädchenfigur mit goldener Kugel und Frosch mit goldener Krone aus der Kunstabteilung der Firma Gebrüder Heubach in Lichte, Gestalt aus dem Märchen "Froschkönig" der Gebrüder Grimm. Die Figur trägt die Künstler-Signatur Schmid-Burgk.

 

Im Buch von Dagmar Lekebusch, Gebrüder Heubach, recherchiert, handelt es sich bei der Künstlerin um Käthe Schmid-Burgk. Laut Internet soll sie zu den Bauhaus-Frauen gehört haben. Nach der Heirat trug sie den Namen Morocutti. Als Künstler habe ich einen Antonio Morocutti (1891-1971) gefunden. 
Käthe Schmid-Burgk hat für die Firma Gebrüder Heubach noch weitere Figuren entworfen, beispielsweise Mädchen und Junge mit Schildkröte mit der Modellnummer 10940, Junge mit Küken mit der Modellnummer 10945 und Carnevalgruppe mit der Nr. 10980. Diese werden in die Jahre 1922/1923 datiert, was dann auch für vorstehende Figur gilt, die sich ja mit der Modellnummer 10984 fast unmittelbar anschließt. Die vorstehend abgebildete Figur ist äußerst selten anzutreffen. Frau Lekebusch hat sie im Jahre 2005 nicht gekannt und konnte sie daher in ihrem Buch nicht erwähnen und würdigen, ebenso wie die nachstehende Figur 
Mädchen und Junge mit Schildkröte.
Eine weitere Figur von Käthe Schmid-Burgk ist eine Ballett-Tänzerin mit der Modellnummer 11112 aus dem Jahre 1923/1924.
Auch ein Parfümverdunster mit Tänzerin der Serie Aladin mit der Modellnummer 13679 aus den Jahren 1928/30 soll von Käthe Schmid-Burgk stammen.
Dies zeigt, dass die Künstlerin über viele Jahre hinweg Entwürfe für die Firma Gebrüder Heubach gefertigt hat. Vielleicht werden ja noch weitere Figuren entdeckt, in die Ihr Namenszug eingeprägt ist. Weitere Lebensdaten konnte ich erst einmal nicht ausfindig machen.

 

Hier nun eine weitere Figur aus dem Hause Gebrüder Heubach in Lichte, die in die Jahre 1912/1913 eingeordnet werden kann.

 

Es handelt sich um eine Figur aus der Mutter-Kind-Serie von Heubach, die Figur mit der Modell-Nummer 8810 und der Bezeichnung "Herz-Knabe".

 

Modelliert wurde sie von der Bildhauerin Mathilde (Tilly) von Waldenfels (1858/68 - 1935).

 

  

Das wunderbare Gefühl in fortgeschrittenem Alter sein Enkelkind auf dem Arm zu halten, die weiche Haut und die zarten Hände im Ausschnitt zu spüren, muss mich wohl dazu bewogen haben, die vorstehende Figur zu erwerben und auf diese Weise den Zugang in die Welt der Figuren der Porzellanfabrik Gebrüder Heubach zu finden.

 

Heubach Figur in der Gegenwart angekommen!

Tierfiguren der Firma Gebrüder Heubach

Ziertaube mit der Modellnummer 8378  von Wilhelm Neuhäuser aus der Zeit zwischen 1912/1913. 

 

Die vorstehende Figur trägt die Modellnummer 9422 und diese Modellnummer ist im Buch von Frau Lekebusch nicht aufgeführt. Allerdings erscheint unter der Modellnummer 9420 eine Fasanhenne, die in der Zweiergruppe des Modells 9113 eingearbeitet ist und das Modell 9113 ist an anderer Stelle abgebildet und siehe da, es handelt sich um die vorstehende Figur, eine Fasanhenne

 

Die Enstehung der Figur fällt in die Zeit um 1913/1914, in der Paul Zeiler, Max Valentin und Fritz Diller Modelle für Tierfiguren  für die Firma Heubach zur Verfügung stellten.

In der Hoffnung, dass es sich hierbei um Schlittenkinder der Firma Gebrüder Heubach - Junge und Mädchen auf Schlitten - handelt, habe ich diese kleinen Figuren erworben. Sichtbar gemarkt sind die Figuren nicht. Die deutlich geprägte Modellnummer 2441 könnte eine Heubachsche sein, die Modelle würden dann in die Jahre 1899/1900 fallen. 

 

Aber weit gefehlt oder doch nicht  soweit - schauen Sie doch einfach auf meine Seite über Carl Scheidig Gräfenthal.

 

Auf diesem Irrtum basierend einige Anmerkungen:

Was die Heubachschen Holländerkinder (Modellnummern zwischen 3.700 und 5.530, Schlittenkinder (Modellnummern 6.101 bis 6.112) und Pianobabys (Modellnummern zwischen 3.800 und 5.091) betrifft, die in den Jahren 1903 bis 1909 modelliert und hergestellt wurden, so haben diese deutlich höhere Modellnummern, was daher kommt, dass die Produktion bereits im Jahre 1848 begonnen hat, während der Geschäftsbetrieb von Carl Scheidig Gräfenthal erst im Jahre 1909 aufgenommen wurde. Wenn also derartige Exemplare untersucht werden, die nicht mit der Heubach-Marke gemarkt sind und bei denen die Modellnummern zwischen 1.400 und 2.970 liegen, so lohnt sich ein Blick in das Produktionsprogramm von Carl Scheidig Gräfenthal durchaus, vielleicht werden Sie dann ja genauso fündig wie ich.

Ihre Entdeckerin

 

Nachfolgend möchte ich Modelleure und auswärtigen Künstler benennen, die figürliche Modelle für die Firma Gebrüder Heubach kreiert haben, soweit diese bekant geworden sind.

 

Mansch 1908, 1909,

Mansch u. Seifert ?,

Eichberg, 1909

Geo Maxim, 1909, 1910,

Compagne, 1909

Zitzmann, 1909, 1913,

Paul Zeiler, 1909, 1910, 1911-1913,

Julien Caussé, 1909

H. Moreau, 1909

Quinter, 1909, 

Bernhardt (Sarah?), 1909,

Opel, 1909,

Emil Meier, 1909

Maurice? Bouval, 1909, 1910,

Philippe, 1910

Raffael Amareller,  1910,

Wilhelm Krieger, 1910,

Sigismund Wernekinck, 1910,

Christian Metzger, 1910, 1913-1914, 1916-1920, 1921-1922, 1923-1924,

Norbert Fretzschner, 1910,

HC Levasseur, 1910,

Antoine? Nelson, 1910,

Rock, 1910,

Rudolf Marcuse, 1911-1913,

Johann Robert Korn, 1911-1913

Ludwig Vordermayer, 1911-1913,

Wera von Bartels, 1911-1913, 1916-1920,

Hulda? Krebs, 1911-1913,

Oskar Pflug, 1911-1913,

Mathilde von Waldenfels, 1911-1913,

Wilhelm Neuhäuser, 1911-1913, 1914,  1916-1920, 1922-1923,

Franz Dorrenbach, 1911-1913,

Otto? Fischer, 1911-1913,

Eduard? von Otto. 1911-1913, 1914, 1916-1920,

M. Bohlan oder Bohlau, 1913,

A. Bradtke oder Dradtke, 1913-1914,

Hugo Kirsch, 1913-1914

I. Drexler, 1913-1914

Max Valentin, 1913-1914,

Fritz Diller, 1913-1914,

Karl August Brasch, 1913-1914,

Carl Brunotte, 1916, 1921-1922, 

Klaus? Mohr, 1916-1920,

 Gerhard Schliepstein, 1916-1920,

Friedrich von Graevenitz, 1920-1921

Roland Paries, 1920-1921, 1922-1923,

Andreas Wilhelm, 1921-1922, 1922-1923, 1927

H. von Schneidewind, 1921-1922

Ludwig Fuchs, 1921-1922, 1922-1923,

Carl Melville, 1922-1923, 1923-1924,

K. Pötzsch, 1922-1923,

Käthe Schmidt-Burgk, 1922-1923, 1923-1924,

Dorothea Charoll, 1923-1924,

Emil? Schaudt, 1927,

 

Anton Grath, 1930-1938,

Carl Nacke, 1930-1938,

Max Daniel Hermann Fritz, 1930-1938,

Oppel, 1930-1938,

 

 

 

Im Nachlass des Urenkelsohnes von Wilhelm Ulbrich, dem Porzellanmodelleur und Heimatdichter aus Lichte (siehe meine diesbezügliche Seite) befindet sich auch die Porzellanfigur der Eule mit der Modellnummer 3938, die aber von Frau Lekebusch Otto Pech zugeordnet wurde und die in das Entstehungsjahr 1904 fällt.

 

Sie war bereits 1910 auf der Weltausstellung in Brüssel im Sortiment der Firma Gebrüder Heubach vertreten, wie ein Foto mit Blick in den Schauraum von 1910 bezeugt.

 

 

 

 

Das ein Thüringer Modelleur die Figur eines auswärtigen Künstlers aufbewahren soll ist ebenso verwunderlich wie der Umstand, dass Otto Pech in einer Zeit in der auswärtige Künstler nicht für Heubach tätig waren, zwei Figuren (es gibt noch einen Adler der gleichen Art) für Gebrüder Heubach modelliert haben soll und danach nie wieder mit Porzellan gearbeitet hat. Auf Wanderschaft, wie es heißt, kann er auch nicht gewesen sein, er hat erst 1904 seine Ausbildung abgeschlossen und bereits 1905 in Altenburg an einem Bildhauerobjekt gearbeitet, geheiratet, ein Kind von seiner Frau bekommen und dann für die Altenburger Spielkartenfabrik gearbeitet. Nach Lekebusch hat es die Zuordnung beweisend die Figur der Eule mit der Signatur von Otto Pech gegeben; ein solches Exemplar ist mit jedoch noch nicht untergekommen. Die Eule war jedenfalls in vielen Größen und Ausführungen, auch als Uhr, unsigniert im Produktionsprogramm der Firma Gebrüder Heubach enthalten.